Blühende Namensgebermachen sich rar

Bei Traumwetter war das Narzissenfest des Schloss-Fördervereins am Sonntag wieder gut besucht. Die Narzissen allerdings leiden unter den Bauarbeiten.

Neviges. Die Namensgeber des Narzissenfestes in der Vorburg von Schloss Hardenberg haben sich am Sonntag in vornehmer Zurückhaltung geübt. Nur vereinzelt leuchteten gelbe Farbtupfer in der Sonne. „Die meisten Narzissen sind durch die Bauarbeiten am Schloss Hardenberg beschädigt worden“, sagte Peter Egen, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Hardenberg. Von den 2000 im Oktober vergangenen Jahres gesetzten Narzissen sind bisher kaum 50 erblüht.

Dennoch strömten die Besucher zum beliebten Treffen in der Vorburg, genossen das strahlende Wetter und kamen auch ohne die gewohnt vielen Frühlingsboten in Stimmung. Bereits zum fünften Mal hatte der Förderverein des Ensembles Schloss Hardenberg zu einem gemütlichen Beisammensein und buntem Programm eingeladen. Die Musik- und Kunstschule sowie die Musikklasse der Heinrich Kölver-Realschule sorgten für den passenden musikalischen Rahmen, und auch die Akkordeongruppe der Musikschule Fröhlich stimmte mit Frühlingsliedern in den Grundtenor des Festes ein.

Falkner Franz-Rudolf Schnurbusch zog außerdem mit Habicht, Falken und Steinadler erneut ein zahlreiches Publikum an. Die Tanzgruppe Dahri Rakasat entführte in die arabische Tanzwelt, und auch die Kindertanzgruppe von Grün-Weiß Langenhorst präsentierte sich vor traumhafter Kulisse.

„Dieser Platz ist einfach herrlich. An so einem schönen sonnigen Sonntag muss man einfach hier sein“, sagte Doris Zachas, die sich mit Freunden und Bekannten an dem historischen Ambiente und dem gebotenen Programm erfreute. Nur die dicken Narzissenbüschel, die vermisste die Tönisheiderin: „Mein Mann und ich haben selbst als Freunde des Fördervereins Zwiebeln gespendet. Dass aber dieses Jahr nur so wenige blühen, damit hätte ich nicht gerechnet.“

Auch Rosalia Lorenzo, Inhaberin der Trattoria Lorenzo, zeigte sich ein wenig enttäuscht, dafür aber mit Geschäftsinn. Mit ihrem eigenen Narzissenverkauf sorgte sie dann doch noch für genügend Farbtupfer: „Bei so wenig Blumen müssen wir doch nachhelfen.“ Peter Egen versprach: „Die Stadt wird den Schaden aufarbeiten, um die Wiesen wieder voll aufblühen zu lassen.“

Auch Bürgermeister Stefan Freitag hoffte, dass sich nicht nur die Narzissen entwickeln werden, sondern das ganze Schloss: „Lange Zeit haben wir uns intensiv über ein Nutzungskonzept für Schloss Hardenberg unterhalten. Jetzt liegt es mit den Museumsplänen endlich vor, und das Land Nordrhein-Westfalen hat nun nicht mehr das Geld, uns zu unterstützen.“ Das Ziel, Schloss Hardenberg als Ganzes erblühen zu lassen, fordere nun Geduld und viel ehrenamtliches Engagement.

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