Neviges „Bester Löschzug“ erhält neues Haus

Neviges. · Die Tönisheider Feuerwehr freut sich auf die Fertigstellung des Neubaus an der Hochstraße im kommenden Herbst.

 Im strömenden Regen wurde die Zeitkapsel für das neue Feuerwehrgerätehaus symbolisch eingemauert. Mit dabei waren (v.l.) der stellvertretende Bürgermeister Volker Münchow, Bauleiter Benjamin Freienstein (Firma Borcherding), Löschzugführer Ralf Laupenmühlen und Bürgermeister Dirk Lukrafka.

Im strömenden Regen wurde die Zeitkapsel für das neue Feuerwehrgerätehaus symbolisch eingemauert. Mit dabei waren (v.l.) der stellvertretende Bürgermeister Volker Münchow, Bauleiter Benjamin Freienstein (Firma Borcherding), Löschzugführer Ralf Laupenmühlen und Bürgermeister Dirk Lukrafka.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

Die Hilfsorganisationen stehen nicht nur den Bürgern im Notfall zur Seite, sondern sie helfen sich auch gegenseitig. So baute das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Neviges seine Zelte an der Hochstraße auf, damit der Löschzug Tönisheide die Grundsteinlegung seines lang ersehnten Gerätehauses trotz Schneeregens gebührend feiern konnte. Bürgermeister Dirk Lukrafka begrüßte Vertreter aus fast allen gesellschaftlichen Gruppen des Ortsteils und den Unternehmer Öztürk, in dessen Hallen an der Neustraße übergangsweise die Feuerwehrfahrzeuge untergekommen sind.

„Das Gerätehaus Tönisheide beschäftigt mich seit 2009, als ich damals in die Kämmerei kam“, verriet der Verwaltungschef. „Das war aber seinerzeit kein Arbeitsschwerpunkt, 2009 war kein gutes Jahr“, erinnert er an die vorausgegangene Finanzkrise, die ihre Spuren in Velbert hinterließ.

Überlegungen, den Löschzug zu verlagern, wurden verworfen

„2014 wurde ein neuer Brandschutzbedarfsplan erarbeitet, da machte man sich viele Gedanken, Arbeitsgruppen wurden gebildet, es gab neue Anregungen, Fachplaner wurden mit ins Boot geholt. Die Planung nahm Fahrt auf, aber gut Ding braucht Weile. Es gab auch Überlegungen, das Gerätehaus zu verlagern, aber den Löschzug gibt es seit 139 Jahren und genau hier ist der richtige Ort“, sagte Lukrafka. Bevor es an die symbolische Grundsteinverlegung ging, wurde die Zeitkapsel verschraubt. Die Metallhülse enthält neben den Bauplänen und den Tageszeitungen einen Glücks-Cent sowie ein Organigramm mit einem Gruppenfoto des Löschzuges vor dem alten Gebäude.

Unter den interessierten Blicken der zahlreichen Gäste wurde das Metallrohr mit Datumsgravur durch Bürgermeister Lukrafka, Bauleiter Benjamin Freienstein und Löschzugchef Ralf Laupenmühlen eingemauert. Nach der Fertigstellung soll das Zeitzeugnis eine prominente Stelle erhalten. „Der Plan ist, die Zeitkapsel in einer Mauernische im Eingangsbereich unterzubringen“, so Ralf Laupenmühlen, der hofft, dass „das Häuschen schnell fertig wird“. Sein Dank gilt den Kameraden: „Ihr habt die Verzögerungen immer hingenommen. Ihr seid nach wie vor der beste Löschzug der Welt – das sage ich ein paar mal im Jahr.“

Jugendfeuerwehr sorgte für
die musikalische Beschallung

Weiterer Dank galt der Technikgruppe der Jugendfeuerwehr, die eine Beschallungsanlage installiert hatte und an das DRK. Danach lud der Löschzugführer zur Stehparty mit Fingerfood ein.

Das alte Feuerwehrgerätehaus stammte aus den 50er Jahren und entsprach nicht mehr den gestiegenen Anforderungen in Sachen Arbeitsschutz. Damals war Feuerwehr eine reine Männersache, und es gab keine nach Geschlechtern getrennten Sanitär- und Umkleidebereiche. Die Löschfahrzeuge werden wie gehabt direkt auf die Hochstraße ausfahren, die freiwilligen Brandbekämpfer fahren „von hinten“ über die Straße Weierstall an, wo es eigene Stellflächen für die Alarmkräfte gibt. „In der Vergangenheit parkten die Einsatzkräfte schon mal wild auf der Hochstraße, was auch mal Ärger gab“, erinnert sich Ralf ­Laupenmühlen.

Der Neubau wurde mit Unterstützung des Löschzugs Tönisheide vom Büro Kplan aus Siegen und der Architektin Carolin Driller-Köppen vom städtischen Immobilienservice entwickelt. Für sie war es das erste Projekt für eine Feuerwehr: „In meinem Job muss man sich immer neu auf die Nutzerinnen und Nutzer der Gebäude einstellen und ihre Bedürfnisse und Anforderungen einbeziehen. Das ist uns hier gemeinsam wunderbar gelungen.“

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