Beim Museumsfest Handwerkern über die Schulter schauen

Besucher blicken in die Geschichte der Region, sind Sprichwörtern auf der Spur und lassen sich kulinarisch verwöhnen.

Beim Museumsfest Handwerkern über die Schulter schauen
Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Das Niederbergische Museum feierte seinen zehnten Geburtstag. Aus Kostengründen wäre das Museum vor knapp zehn Jahren beinahe geschlossen worden. Daraufhin wurde der Trägerverein gegründet, der durch Mitgliedsbeiträge die Miete an die Stadt zahlen und dadurch das Museum wiedereröffnen konnte.

Besucher des Museumsfestes konnten Kaffeeröstern und Polsterern bei der Arbeit zusehen — auch für die kleinen Besucher gab’s ein Programm. Zudem standen die Webkammer, die Zinngießerei und die Apotheke für die Gäste offen. Besonders beliebt war die Führung, die sich um das Thema „Redewendungen“ drehte.

Die Besucher zeigten sich interessiert und zugleich verdutzt, als erklärt wurde, dass die Redewendungen „jemandem einen Korb geben“ aus der Zeit der Minnesänger stammt und ursprünglich etwas Positives bedeutete. Die Sänger hatten sich erhofft, von den angebeteten Damen einen Korb als Liebesbeweis zu bekommen, aber wurden oftmals abgewiesen und so gilt diese Redewendung heutzutage als etwas Negatives. Wegen des großen Interesses an diesen „Sprichwörter-Führungen“ soll es in Zukunft mehr solcher Angebote geben. Besonders verlockend war das Jubiläums-Quiz: Als Hauptgewinn war ein „Bergisches Kaffeetrinken für vier Personen“ ausgelobt.

Beim Kaffeetrinken und Kuchenessen im Kaminzimmer wurde sich über die vergangenen Jahre ausgetauscht. „Wir sind froh, dass es den Wülfrathern damals so wichtig war, das Museum wieder aufleben zu lassen. Das ist so wichtig für die Kultur“, erzählt ein Ehepaar. „Die Mitgliederzahlen im Trägerverein sind in den vergangenen Jahren gesunken. Vielleicht gelingt es beim Fest, den ein oder anderen für das Museum zu begeistern“, erzählte Ulrich Erbach vor Monaten. Das Fest war ein voller Erfolg und man kann davon ausgehen, dass einige Besucher gesehen haben, was in dem Museum steckt. kira

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