Neviges Bei Mauell scheint die Sonne in die Bilanz

Neviges. · Das Unternehmen am Rosenhügel spart jetzt mit einer Photovoltaikanlage Kosten und klimaschädliches Gas.

 Dennis Schmitter (l.) von dem Velberter Energiedienstleiter Enedi präsentiert mit Bernhard Mecking, dem Geschäftsführer der Firma Mauell, auf einem Dach der Schlosserei einen Teil der Photovoltaikanlage, mit dem das Nevigeser Unternehmen fast ein Drittel seines Strombedarfs deckt.

Dennis Schmitter (l.) von dem Velberter Energiedienstleiter Enedi präsentiert mit Bernhard Mecking, dem Geschäftsführer der Firma Mauell, auf einem Dach der Schlosserei einen Teil der Photovoltaikanlage, mit dem das Nevigeser Unternehmen fast ein Drittel seines Strombedarfs deckt.

Foto: Ulrich Bangert

Mit Strom beschäftigte sich die Firma Mauell immer schon. Nun stellt das Unternehmen einen Teil der Energie, den es verbraucht, selber her. Seit gut sechs Wochen produzieren 333 hochleistungsfähige Solarmodule umweltfreundlichen Strom aus der Sonne. Neben der Verringerung des klimaschädlichen Kohlendioxids spielt die Kostenersparnis eine große Rolle: „Wir haben ein Leasingmodell mit den Stadtwerken Velbert abgeschlossen. Die Einsparung für uns ist größer als die Leasingkosten“, versichert Mauell-Geschäftsführer Bernhard Mecking. Er hatte vor drei Jahren im Rahmen eines sogenannten Management-Buy-out die Mauell GmbH aus dem Mannheimer Bilfinger-Konzern
zurückgekauft.

Firma produziert 20 bis 30 Prozent ihres Energiebedarfs selbst

„Von dem Pachtmodell profitieren beide Seiten“, freut sich Bert Gruber, Marketing- und Vertriebsleiter der Stadtwerke Velbert. 20 bis 30 Prozent der benötigten Energie produziert Mauell nun selber, nur ein ganz geringer Teil geht ins öffentliche Netz. „Das ist höchstens sonntagnachmittags mal der Fall, wenn nicht gearbeitet wird und ordentlich die Sonne scheint“, spekuliert Dennis Schmitter, der Projektleiter der Enedi GmbH, dem Energiedienstler unter dem Dach der Stadtwerke Velbert. Der Diplom-Ingenieur wird ein bisschen technisch: „Die 333 Module haben eine Fläche von 1,7 Quadratmeter und produzieren je 330 Watt Strom, das sind 99,9 Kilowatt. Das entspricht dem Verbrauch von 22 Haushalten.“

Ein Teil der Solarmodule eines kanadischen Herstellern ist auf dem Dach der Schlosserei aufgestellt worden. „Wie immer wird zuvor die Statik auf die vergrößerte Belastung untersucht“, so Schmitter. Die Solarzellen sind im übrigen pflegeleicht: „Die müssen nicht gesäubert werden, es sei denn, es befindet sich ein stark emittierender Betrieb in der Nachbarschaft. Das ist hier Am Rosenhügel nicht der Fall.“

Bernhard Mecking war angenehm überrascht, dass bei der Montage nicht auf dem Dach gebohrt und gedübelt werden musste. „Die Solarmodule sorgen sogar dafür, dass das Dach länger hält, weil die Oberfläche nicht mehr so der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.“

Die neue Solaranlage vermeidet im Jahr 37,5 Tonnen CO2

Bevor der von der Sonne erzeugte Gleichstrom genutzt werden kann, wird er in Wechselstrom umgewandelt. Bert Gruber ist stolz darauf, dass mit diesem abgeschlossenen Projekt die kohlendioxidneutrale Stromerzeugung vorangetrieben werden kann. Die neue Solaranlage vermeidet im Jahr 37,5 Tonnen des klimaschädlichen Gases.
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Eigenheimbesitzer können sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren lassen und es von den Stadtwerken Velbert pachten. Die Hausbesitzer produzieren selber Strom, sparen jeden Monat Kosten und verringern nebenbei den Kohlendioxidausstoß. Bei den bis Ende August geltenden Konditionen liegt die zu erwartende Stromkostenersparnis in einem Durchschnittshaushalt mit einer 3,72-kw-Photovoltaikanlage bei rund 40 Euro, der Ausstoß von Kohlendioxid verringert sich um bis zu 700 Kilo im Jahr. Die Stadtwerke übernehmen die Investitionskosten und kümmern sich komplett um Planung, Installation und Wartung. Nach einer Laufzeit von 20 Jahren kann die Solaranlage gegen einen geringen Restpreis erworben werden.

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