Awo-Kitas setzen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit

Erzieherinnen und Kinder brachten das Thema auf den Wochenmarkt. Was Rassismus ist, wissen selbst schon die ganz jungen Nevigeser.

Awo-Kitas setzen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit
Foto: Bahrmann

Neviges. Ein Ehepaar geht an dem Stand der Awo auf dem Wochenmarkt vorbei, an dem Erzieherinnen und Kinder auf das Thema Rassismus aufmerksam machen. Sie sagt zu ihm: „Schlimm, dass Kinder dafür vor den Karren gespannt werden, die wissen doch gar nicht, was das ist.“ Doch da muss Eleonore Brengelmann, Leiterin der Awo-Kita Morgenland in Neviges, widersprechen. Sie hat mit dem Kinderrat, den es seit dem Herbst in ihrer Einrichtung gibt, bereits über das Thema gesprochen. „Die Kinder wissen, was Rassismus ist. Einige haben auch schon gehört, dass es Anschläge gegen Ausländer gegeben hat“, sagt Brengelmann.

Gestern Vormittag verkauften die sechs Awo-Kitas des Stadtgebietes in einer gemeinsamen Aktion auf dem Wochenmarkt Waffeln für Flüchtlinge und sammelten Aussagen der Nevigeser darüber, warum sie Rassismus ablehnen. Da schrieben die Passanten etwa „weil jeder Wertschätzung braucht“ oder „weil andere Kulturen uns bereichern“. Die Erzieherinnen sammelten auch mit dem Tonband Stimmen, um die Ergebnisse später in der Kita abzuspielen. Ein Kind sagte etwa ins Mikrofon: „Es ist nicht schön, wenn die Leute alle wieder wegmüssen. Dann sind die traurig.“

Um auch die Flüchtlinge aus der Unterkunft im Nevigeser Krankenhaus zu beteiligen, wurden dort Waffelgutscheine verteilt. Drei wurden eingelöst. Von dem Verkaufserlös soll später etwas für die Flüchtlingskinder gekauft werden.

Die Aktion konnte die Awo, die mit sechs Nevigeser Kindern vertreten war, als Erfolg verbuchen. Und der kleine Bilal (6) hatte sich im Vorfeld umsonst gesorgt. Er fragte nämlich: „Was ist denn, wenn Leute kommen und unseren Stand kaputtmachen?“

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