Aufregung im Himmelreich

Die Theatergruppe der Kolpingsfamilie bringt im November ein turbulentes Lustspiel auf die Bühne.

Neviges. Ins Himmelreich wollen die Laienschauspieler von Kolping Neviges in diesem Jahr ihr Publikum entführen. So nämlich heißt die Pension, die Olga Sukova alias Walburga Behrendt mit ihrer Schwester Paula (Ulla Vestweber) und Opa Kuno (Klaus Häger) betreibt, und die der Schauplatz des neuen Theaterstücks ist.

Ungemach droht dem Gasthaus, das immer knapp vor der Pleite steht, als das Trio über den Tod der Hauseigentümerin und die baldige Ankunft des Erben informiert wird. Ist es etwa einer der vier neuen Gäste?

Gut zwei Wochen vor der Premiere am 12. November haben die Proben die heiße Phase erreicht, das Ensemble steht jetzt fast jeden Abend auf der Bühne. Nachdem die Truppe in den vergangenen Tagen die beiden ersten Akte des turbulenten Lustspiels einstudiert hat, steht nun der dritte Akt im Mittelpunkt. Text und Spiel passen noch nicht zufriedenstellend zusammen, und Souffleuse Bettina Wertmann muss öfter Stichworte geben.

Leidtragender der Szene, die mehrmals wiederholt werden muss, ist Rolf Scholten. Er spielt einen zwielichtigen Privatermittler, der vor das Brett in Opa Kunos Händen „gelaufen“ ist: „Zwei Mal“, wie der „Senior“ ironisch feststellt. Personal und Gäste versuchen nun, den außer Gefecht gesetzten Schnüffler mit Ziehen, Schieben und Zerren auf eine Eckbank zu heben.

Scholten versucht dabei immer wieder, das Gesicht unmerklich vom noch nicht vorhandenen Publikum abzuwenden: „Es ist ziemlich schwierig, bei dieser Aktion nicht furchtbar loszulachen“, erklärt er, nachdem er zum vierten Mal über den Boden zur Bank geschoben und geschleift wurde.

Neun Aktive stehen dieses Jahr auf der Bühne — erfahrene Schauspieler, aber auch wieder Vanessa Scholten, mit 18 Jahren die jüngste im Team, die nach ihrer erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr offensichtlich Spaß an der Sache gewonnen hat.

Neuling, obwohl schon seit Jahren im Ensemble, ist Wilhelm Funken, der bisher die Einleitung vor jeder Aufführung gesprochen hat. Er habe unvorsichtigerweise erwähnt, dass er nun Zeit habe, eine Rolle zu übernehmen: „Die Gruppe hat mich sofort beim Wort genommen.“

Dagegen wollte Detlev Schad, in den vergangenen Jahren oft in einer Hauptrolle an vorderster Front, kürzertreten. Er konzentriert sich dieses Mal auf Bühnengestaltung und vor allem die Technik, für die er bisher zusätzlich verantwortlich war. Das führte im vergangenen Jahr zu einem Vorfall, der den Nevigeser heftig ins Schwitzen brachte: „Der Vorhang ging auf, Detlev lag wie im Drehbuch vorgesehen auf der Bühne, und plötzlich fing das Licht an zu flackern,“ berichtet Günter Erner, der nun Olgas Ex-Mann spielt. Schad musste zunächst das Problem beheben, bevor er wieder als Hauptdarsteller in seine Rolle schlüpfen konnte: „Das waren schon dramatische Momente“, erinnert sich Erner heute schmunzelnd.

Mit Franco Alello und Antonio Fricano (Bühnengestaltung), Silvia Alello und Bettina Wertmann (Souffleusen) sowie Eva und Lisa Schöler (Maske) hat das Team außerdem Verstärkung hinter der Bühne bekommen.

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