Auf dem Sportplatz ist es still geworden

Die Anlage in Düssel wird nur noch selten genutzt. Bald läuft der Vertrag mit dem TSV Einigkeit Dornap-Düssel aus.

Auf dem Sportplatz ist es still geworden
Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Es ist deutlich ruhiger geworden auf dem Sportplatz im Wülfrather Ortsteil Düssel. Vor allem am Sonntagnachmittag dringen nur noch selten laute Geräusche vom Sportplatz zum idyllisch gelegen Dorf herüber. Dabei hat der TSV Einigkeit Dornap-Düssel weiterhin das alleinige Belegungs- und Pflegerecht auf der Sportanlage, die den Verein, der in diesem Jahr 115 Jahr alt wurde, so geprägt hat.

In der wechselvollen Geschichte dieses traditionsreichen Klubs, der einen großen Teil der Infrastruktur, wie beispielsweise den Umkleidetrakt und das Klubheim, mit eigenen finanziellen Mitteln und Körperkraft vieler engagierter Vereinsmitglieder geschultert hat, bedeutete der vor einiger Zeit vorgenommen Standortwechsel zum Erbacher Berg eine Zäsur. „Fast jeder bei uns im Verein hat viele Erinnerungen an diesen Sportplatz. Im Klubheim haben wir so manchen Aufstieg krachend gefeiert und uns gegenseitig mit so manch Fässchen Bier bei einem der Abstiege getröstet“, berichtet Karl-Heinz-Schultz.

Der langjährige Einigkeit-Vorsitzende hat viele Erinnerungen an diese Anlage. Als früherer Torwart der Ersten Mannschaft hat er sich auf dem Ascheplatz so manch Hautabschürfung geholt. Der 68-Jährige erklärt, dass der Dornaper Verein sich zwar weiterhin um die Platzanlage kümmere, das Engagement hinsichtlich der Pflege jedoch deutlich zurückgefahren habe. „Das wuchernde Gras an den Rändern des Platzes, insbesondere zur Düsselseite hin, geben ein Zeugnis dafür ab, dass die Nutzung des Platzes durch den Verein nicht mit früher zu vergleichen ist.“ Er verweist darauf, dass gelegentlich die Jugendabteilung die Sportanlage für den Trainings- und Spielbetrieb nutze.

Auch den Senioren diene der Platz als Ausweichalternative. „Wenn beispielsweise unser Kreisliga A-Team einen der heute seltenen Gegner mit Ascheplatz hat, absolvieren wir dort zur Vorbereitung eine Trainingseinheit.“ Für die Kinder und Jugendlichen in Düssel werde die alte Sportanlage auch als willkommener Bolzplatz genutzt.

Keinen Hehl macht Schultz daraus, dass das zurückgehende Engagement für den Sportplatz auch damit zu tun habe, dass das Ende der Nutzung absehbar sei. „Wir hatten bisher ein unbefristetes Nutzungsrecht und konnten seitens der Stadt Wülfrath auch nicht einseitig eine Kündigung für die Anlage erhalten. Da ist eine wichtige Änderung eingetreten.“ Schon seit längerem sei bekannt, dass die Stadt Wülfrath ein Interesse an einer Wohnbebauung auf dem Sportplatz in Düssel habe. Ursprünglich sei das Nutzungs- und Kündigungsrecht uneingeschränkt bis zum Jahr 2020 garantiert gewesen.

Nach längeren Verhandlungen zwischen dem TSV Vorstand und der Stadt Wülfrath sei eine Einigung darüber erzielt worden, dass die Stadt ab dem Jahr 2017 von ihrem einseitigen Kündigungsrecht Gebrauch machen könne. Sportamtsleiter Dietmar Ruda bestätigte die Verhandlungen und das Interesse der Stadt hinsichtlich einer Wohnbebauung. „Viel mehr kann ich dazu aber nicht sagen, da das weitere Geschehen Sache des Baudezernates ist.“

Schultz betont, dass dem Verein die Entscheidung für den Erbacher Berg nicht leicht gefallen sei. „Sie war aber richtig und für den Verein zukunftsweisend.“ Zumal jetzt eine wichtige Veranstaltung, die in der Vergangenheit immer ihr Zentrum auf dem Sportplatz an der Düssel hatte, zum Erbacher Berg verlegt worden sei. „Ab dem kommenden Jahr ist das Rheinkalkstadion Start und Ziel des vom Lions-Club organisierten Schweine-Laufes.“

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