Anden-Kamele im Bergischen
Bei Familie Tüsselmann stehen seit kurzem drei Alpakas auf der Weide. Und sie sollen bald noch Zuwachs bekommen.
Velbert. Das merkwürdige Tier, das da auf einer Weide mitten in Velbert steht, hat nicht nur dieselbe braune Farbe wie die Decke auf Großmutters Chaiselongue, das Fell fühlt sich auch genauso weich und kuschelig an. Die Laute, die der wuschelige Vierbeiner produziert, sind nicht weniger seltsam, klingen wie ein leises Stöhnen. Martin und Simone Tüsselmann schmunzeln — ihre drei Alpakas sind binnen weniger Tage zur Attraktion für die Spaziergänger der Umgebung geworden.
Die Eltern des gelernten Elektrotechnikers haben seit Jahrzehnten einen Bauernhof im Nebenerwerb betrieben, früher mit Milchvieh, seit einigen Jahren mit Islandpferden und Heuproduktion. Die Tüsselmanns haben ihn übernommen. Mit der Idee, die südamerikanischen Kamele zu züchten, hatte sich das Paar seit längerem befasst: „Ich fand Alpakas immer schon knuffig“, bekennt der 47-Jährige.
In einem Wuppertaler Bettenfachgeschäft — in dem auch Decken aus Alpakawolle vertrieben wurden — stießen die Velberter auf einen Prospekt über die kleinen Kamele: „Der Geschäftsinhaber hat im Münsterland selbst eine Herde“, sagt Simone Tüsselmann. Dorthin unternahm das Paar mit Sohn Timo und Tochter Lisann im vergangenen Herbst einen Ausflug: „Nur mal gucken . . .“, erinnert sich die 33-Jährige. Die Anschaffung hat sich das Paar danach reiflich überlegt: „Die Preise beginnen bei 700 Euro pro Tier für Hobbytiere. Für die Zucht wird es erheblich teurer.“