Neviges Am vorletzten Schultag wurde an der Gesamtschule die Gemeinschaft gestärkt

Neviges  · Angehende Erzieher des Berufskollegs Bleibergquelle führten Aktionen zur Teambildung durch.

 Die „tanzenden Stäbe“ sollen die Schülergruppen in einen gemeinsamen Rhythmus bringen.

Die „tanzenden Stäbe“ sollen die Schülergruppen in einen gemeinsamen Rhythmus bringen.

Foto: Ulrich Bangert

„Mir hat das Teamwork gut gefallen“, resümiert Stefano am Ende des Aktions- und Kennenlerntages an der Gesamtschule Neviges. Damit haben die angehenden Erzieher des Berufskollegs Bleibergquelle ihre Mission erfüllt.

Durch Corona sind viele der für ihre Ausbildung relevanten Praxiszeiten entfallen. Während der Pandemie konnten sich die Schüler der seit zwei Jahren existierenden zweiten städtischen Gesamtschule noch nicht so richtig kennenlernen, sehr zum Bedauern des Kollegiums. Um das zu ändern, erweisen sich alte Pfadfinderverbindungen als sehr hilfreich: Andrea Sander, die sich an der Bleibergquelle neben Methodik und Didaktik um die sozialpädagogische Praxisbegleitung kümmert, fand an der Gesamtschule mit ihrem alten Pfadfinderkamerarden Carsten Becker eine unkonventionelle, aber sehr effektive Lösung. Sie entwickelte mit ihren Studierenden einen Aktionstag mit 15 Aufgaben im Bereich Bewegung, Kooperation, Koordination und Rätsel für rund 120 Schüler. Jeweils zu zweit planten und betreuten die „ihre Stationen“.

Damit die jetzigen Schüler schon einmal den Ort kennenlernen, wo sie ihren Abschluss machen werden, sollte das Ganze an der ehemaligen Hardenbergschule stattfinden. Da das Wetter am Donnerstagmorgen herbstlich kühl war, entschied sich die Schulleitung kurzfristig, alles am bisherigen Standort An der Maikammer stattfinden zu lassen, damit die Kinder nicht von Tönisheide bis zum Waldschlößchen durch den Regen mussten.

„Ich habe den neuen Plan in unser Whatsapp-Gruppe gepostet, alle Studierenden sind nach Tönisheide gekommen und haben dort ihre Aufgaben professionell umgesetzt“, begeistert sich Andrea Sander, die sich mit ihrem Kollegen Philipp Günther bei den einzelnen Gruppen umsieht. „Die machen das super und voll verantwortlich“, so ihr erster Eindruck. Gesamtschullehrer Becker freut sich über die Aktion, die erst vor drei Wochen in Angriff genommen wurde. „Die Kinder sollen noch mal zusammen Spaß haben, bevor es am Freitag Zeugnisse gibt und die Ferien beginnen. Dazu kommt der Kennenlerneffekt zur Stärkung der Schulgemeinschaft.“ Zuvor wurden alle Schüler und Erzieher auf das Virus getestet: „Sonst hätten wir die Gruppen nicht mischen dürfen“, verweist Carsten Becker auf die geltenden Bestimmungen.

Die Studierenden der Bleibergquelle bewiesen nicht nur wegen des Wetters ihr Improvisationstalent: Natalie Kurak und Luna Schindler hatten Flip-Flops auf große Pappfüße geklebt, mit denen ein Wettrennen der „Big Foot“ stattfand. Nach einigen Runden rissen die Riemchen der Billiglatschen. „Da haben wir kurzerhand die ,Reise nach Jerusaleum’ in abgewandelter Form gemacht, die Musik dazu kam aus dem Smartphone.“ 

Ganz schön kniffelig ist die „Moorüberquerung“: Man stelle sich vor, der Boden der Aula besteht nicht aus festem Stein, sondern aus einem Sumpf. Nur wenn die Gruppe einen festen Untergrund in Form von Teppichfliesen weiterreicht, kann der Morast überwunden werden. „Da muss man sich im Team absprechen. Am Anfang war das ein schwierig, dann wurde es besser“, so die Erfahrung von Maila aus der 6c.

„Links, jetzt rechts!“ Nesren Khalaf gibt im Flur kurze Kommandos, anschließend kreisen Bambusstöcke, von denen immer mal wieder einer lautstark zu Boden fällt. „Das ist der Tanz der Stäbe, es geht darum, zusammen in einen Rhythmus zu kommen.“

Beim Wasserpong schlagen sich zwei Gruppen einen Tischtennisball zu. Fällt der in einen mit Wasser gefüllten Becher, darf der Sieger bestimmen, welche sportliche Übung gemacht wird, zum Beispiel Kniebeugen oder Liegestütze. „Das hat mir nicht gefallen“, meckert Steven, der sich für die anderen Stationen mehr Zeit gewünscht hätte.

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