Wülfrath Die Jecken jubeln über den Kamelle-Regen

Von Heike Bartels · Am bunten Umzug durch Rohdenhaus beteiligten sich am Rosenmontag 24 Gruppen. Mehrere Tausend Jecken begrüßten die Teilnehmer vom Straßenrand aus.

 Der närrische Lindwurm schlängelte sich durch Rohdenhaus und lockte zahlreiche Besucher an die Zugstrecke, die es auf Kamelle abgesehen hatten.

Der närrische Lindwurm schlängelte sich durch Rohdenhaus und lockte zahlreiche Besucher an die Zugstrecke, die es auf Kamelle abgesehen hatten.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Bis Montagmittag um 13 Uhr war noch nicht endgültig geklärt, ob der Rohdenhauser Rosenmontagszug wegen des Sturmtiefs, das über weite Teile des Rheinlands fegte, stattfinden kann. Doch schließlich gab’s die positive Entscheidung: Der Zoch kann ziehen. Roger Szielenkewitz, Vorsitzender der Kalkstadt-Narren, rechnete mit rund 4000 Besuchern. „Wir haben das ganze Jahr darauf hingearbeitet“, meinte er. Die Session habe das neue Vorstandsteam unter seiner Leitung gut über die Bühne gebracht: „Wir haben unsere Bewährungsprobe bestanden.“ Und nach Sturm und Regen am Morgen passte das Sessionsmotto „Ob warm, kalt oder nass, der Kalkstadtnarr hat immer Spaß“ natürlich bestens.

Das Kinderprinzenpaar führte
den Umzug der Jecken an

„Sollen wir sie reinlassen?“, fragte Moderator Thomas Reuter, als er die ersten Zugteilnehmer sichtete – und jubelnd und klatschend empfingen die Jecken den aus 24 Fußgruppen und Wagen bestehenden Zug. Ganz vorne mit dabei: das Kinderprinzenpaar Robin I. und Janine II. im Cabrio, die gleich anfingen, jede Menge Kamelle unters Narrenvolk zu bringen. Den Wagen voll Süßigkeiten hatten auch die „Fleißigen Engel“ von Handwerker Martin Momcilovic. „Wir geben viel Geld für den Wagen und das Wurfmaterial aus, werfen auch Fußbälle und Zollstöcke“, erzählte der Handwerker. Als Rohdenhauser fühle er sich dem Karneval im Ort verbunden. „Wir sind schon im sechsten Jahr dabei“, stellte er stolz fest.

Mit fast zehn Jahren Zugteilnahme übertreffen ihn die Motorsportfreunde Neandertal. „Was wir brauchen, können wir schnell auf den Wagen montieren“, erzählte Vorsitzender Björn Becker. Dann müsse nur noch ein bisschen dekoriert werden. Ganz spontan schloss sich Willi Schaefer an und fuhr mit seinem ganz besonderen Porsche dem Wagen hinterher.

Tierärztin beteiligte sich am Zoch mit ihrem „Team für alle Felle“

Unter dem Motto „Stell dir vor, es brennt und keiner löscht – keine Ausrede, mitmachen“ fuhr auch die Feuerwehr wieder mit. „Für mich ist es schon das zehnte Jahr“, sagte Sprecher Tim Kirschner. Zum ersten Mal mit dabei war Tierärztin Antje Mergard mit ihrem „Team für alle Felle“. Mitmachen sei eine coole Sache, meinte die Wülfratherin, die Freunde und Mitarbeiter ihrer Langenberger Praxis motivieren konnte, zum Rohdenhauser Umzug zu kommen. Die „Kalk-Knackis“ der Firma Neuvians waren nach elf Jahren Pause vom Zoch wieder mit dabei, die Frauen-Gruppe „Crème de la Wü“ schwebte in selbstgemachten Straußenkostümen durch die Menge, das Stadtorchester Mettmann sorgte für stimmungsvolle Musik. Und die Jecken, die jubelten den kreativen Zugteilnehmern mit begeisterten „Helau“-Rufen zu – und freuten sich über die süßen Belohnungen.

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