Als Entwicklungshelfer nach Peru

Mit Gottvertrauen nach Südamerika: Familie Bigalke aus Wülfrath wandert aus, um als Entwicklungshelfer zu arbeiten.

Wülfrath. Sie hüpft. Sie lächelt. Sie ist einfach gut gelaunt. Nein, zur Schule gehe sie noch nicht, sagt Maryse. „Noch nicht. Ich geh in Peru in die Schule“, sagt die Sechsjährige — durchaus ganz stolz.

Peru. Südamerika. Dahin zieht’s Maryses Eltern: Christian und Verena Bigalke. Im September wandern sie aus — mit Maryse und ihrer kleinen Schwester Lisanne (4). In Peru werden die Bigalkes am Aufbau einer Schule mitwirken. Auf fünf Jahre ist das Projekt für die Familie erst einmal angelegt, „aber es kann auch für immer sein“, sagt er.

„Es war schon immer ein Lebenstraum, in die Entwicklungshilfe zu gehen“, sagt der 35-Jährige, der als Oberstudienrat am Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal unterrichtet. Der christliche Glaube treibe sie an: „Wir wollen Verantwortung in der Welt übernehmen.“

In der Höhe von 2600 Metern liegt die Stadt Curahuasi („Das Haus wo man gesund wird“). Im peruanischen Hochland hat Dr. Klaus-Dieter John bereits ein Krankenhaus gegründet — das Diospi Suyana Hospital. Unter dem Dach der christlichen Hilfsaktion Diospi Suyana entsteht auch die Schule, an der sozial benachteiligte Kinder ebenso unterrichtet werden sollen wie die Kinder der Krankenhaus-Mitarbeiter und Lehrer.

Bigalke wird die Schule leiten, seine Frau — aktuell Lehrerin an der Parkschule Wülfrath — soll dort unterrichten, „nachdem wir uns alle eingelebt haben“, so der Familienvater.

Schon nach dem Abitur hat Verena Bigalke (37) in die Arbeit der Entwicklungshilfe „geschnuppert“ — in Ruanda. „Schon damals war ich fasziniert.“ Eine Begeisterung, die ihr Mann teilt. Mehrfach waren beide in Mittelamerika. Ihr Entschluss, das Wagnis einzugehen und nach Peru auszuwandern, stand zum Jahreswechsel fest. „Da hat jeder für sich die Entscheidung getroffen“, sagt er und lächelt seiner Frau zu. Sie nickt: „Wir waren uns sicher.“

Diese Auswanderung ist, sagen beide, „vor allem auch eine Vertrauensfrage“. Denn: In Krankenhaus und Schule arbeiten alle freiwillig und ehrenamtlich. „Es gibt kein Gehalt“, sagt Christian Bigalke. Sie müssen sich Unterstützer suchen. „Aber wir trauen es Gott zu, dass er uns hilft.“ Eine Auswanderung mit Gottvertrauen.

Im Freundes- und Bekanntenkreis erfährt das Paar Zuspruch: „Ihr habt das schon immer gewollt.“ Viele sagen das. Auch die Freie evangelische Gemeinde steht ihnen zur Seite, in der sie selbst aktiv sind. „Für unsere Eltern ist es schwer“, weiß der 35-jährige aber auch. Wie felsenfest sie hinter ihrer Entscheidung stehen, zeigt auch dieser Aspekt: Noch ist nicht klar, ob das Land ihn beurlaubt. „Kann sein, dass ich den Beamtenstatus verliere. Aber da muss ich konsequent sein.“

Mit einem 23 Kilo-Koffer pro Person wird es nach Peru gehen. Der Hausstand wird eingelagert. „Wir fangen von ganz von unten an“, sagt sie. Einrichten. Sprachschule. Hospitationen in Schulen. „Wir müssen und werden da reinwachsen“, fügt sie selbstbewusst hinzu. Im März 2014 wird die Schule eröffnet. Die Bigalkes schauen voller Hoffnung und Freude nach vorne. „Das wird so bereichernd,“ sagen sie. Keine Zweifel? „Nein. Mit Gott klappt das.“

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