Aktion: Familienfreundlichste Betriebe werden gesucht

Das Velberter Bündnis für Familie lobt einen Wettbewerb für Unternehmen aus.

Velbert. Das Bündnis für Familien lobt einen Preis für Velberts familienfreundlichste Betriebe aus. Gesucht werden Unternehmen, die ihren Mitarbeitern die Balance zwischen Beruf und Familie möglichst leicht machen.

"Mit dem Wettbewerb soll für ein Thema sensibilisiert werden, das auch unter betriebswirtschaftlichen Aspekten interessant ist", sagt Bürgermeister Stefan Freitag. Die Stadt Velbert ist eines von 20 Bündnismitgliedern und kann sich selbst seit 2006 mit dem Zertifikat "familienfreundliche Kommune" schmücken.

Dem war ein dreijähriger Prüfprozess vorausgegangen. Zum Nutzen des "Unternehmens Stadt", wie Freitag sagt: "Die Krankheitsquote ist zurückgegangen, es hat eine erstaunliche Verbesserung des Betriebsklimas gegeben und die Fluktuation ist geringer. Wir schaffen es, Frauen länger bei uns zu behalten", wirbt der Verwaltungschef für familienfreundliche Maßnahmen.

"Familienfreundlichkeit sorgt für Motivation und hohe Produktivität. Unternehmen tun nicht nur ein gutes Werk für ihre Mitarbeiter, sondern auch etwas für sich selbst, wenn sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern", bekräftigt Ulrich Hardt, Leiter der Velberter Zweigstelle der Industrie- und Handelskammer. Und auch im Hinblick auf den schärfer werdenden Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte, wirke sich die Förderung von Familien positiv aus, so Wilfried Löbbert, Wirtschaftsförderer der Stadt.

Lauter gute Gründe also, Müttern und Vätern die schnelle Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu ermöglichen - durch flexible Arbeitszeiten beispielsweise. Unternehmen, die so etwas schon praktizieren, sind nun eingeladen, sich zu bewerben. Auch Mitarbeiter können ihre Betriebe vorschlagen. D

azu ist zunächst nur ein knapper Fragebogen auszufüllen. In einem zweiten Schritt werden die Firmen (auch Organisationen und Institutionen können teilnehmen) besucht und können ihre Maßnahmen und Konzepte näher vorstellen. Eine fünfköpfige Jury entscheidet dann über die Gewinner. Die ersten drei erhalten ein "Aushängeschild" als familienfreundliches Unternehmen, mit dem sie sichtbar für sich werben können.

"Erfahrungen anderer Bündnisse zeigen, dass sich erstmal nicht so viele trauen, mitzumachen", rechnet Koordinatorin Viola Laufenberg beim ersten Versuch nicht mit einem Ansturm an Bewerbern. "Wir freuen uns über zehn, hoffen aber, dass es mehr sein werden."

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