Überschuss Abwassergebühren in Wülfrath zu hoch abgerechnet

Wülfrath · In den Jahren 2016 und 2017 haben Bürger in Wülfrath mehr als 2 Millionen Euro zu viel an Abwassergebühren bezahlt. Ob es nun eine Gebührensenkung geben wird, ist noch unklar.

Abwassergebühren in Wülfrath zu hoch abgerechnet
Foto: picture alliance / Ralf Hirschbe/Ralf Hirschberger

Mit 2,12 Millionen Euro „Kostenüberdeckung“ an Abwassergebühren in den Jahren 2016 und 2017 befassen sich am Dienstag die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Ordnung bei ihrer Sitzung im großen Saal des Rathauses. 2016 hatte der Überschuss gut 890 000 Euro betragen, im Jahr darauf mehr als 1,23 Millionen Euro. Die Bürger haben in diesen beiden Jahren also mehr als zwei Millionen zu viel an Gebühren bezahlen müssen.

Warum eigentlich? Die Verwaltung verweist in der Ausschussvorlage auf den Umstand, dass die Abrechnung „mit Hilfe des Dienstleisters Schneider & Zajontz, Gesellschaft für kommunale Entwicklung mbH erstellt“ wurde, die Abrechnung also extern vergeben und bearbeitet worden war. Vertreter dieses Unternehmens sollen heute im Ausschuss für Umwelt und Ordnung das Betriebsergebnis vorstellen und erläutern.

Summe lässt den ramponierten Haushalt schlechter aussehen

Das ändert freilich nichts daran, dass die zu hoch in Rechnung gestellten Gebühren spätestens in den Gebührenjahren 2020 und 2021 ausgeglichen werden müssen. Aktuell lässt diese Summe den ramponierten Haushalt entsprechend schlechter aussehen. Ein massiver Einbruch bei der Gewerbesteuer plus ein Millionen-Ausgleich für Abwassergebühren verhageln das Ergebnis.

Die Verwaltung wollte auf Anfrage der WZ nicht bestätigen, dass die Bürger auf jeden Fall mit einer Gebührensenkung rechnen können. Dies ließe sich erst Ende 2019 nach der Kalkulation der Jahre 2020 und 2021 beziffern. Natürlich werde der Überschuss verrechnet, doch es könnte an anderen Stellen Gebührenerhöhungen geben, etwa bei den Unterhaltungsaufwendungen für Abwasseranlagen, Personalkosten oder Bewirtschaffungskosten. Auf Nachfrage nannte die Stadtsprecherin die Chance auf eine Gebührensenkung dann doch „höchstwahrscheinlich“.

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