Wülfrath „Bei solchem Leichtsinn eingreifen“ „Bei solchem Leichtsinn eingreifen“

Wülfrath · WZ-Leser Peter Klückmann kritisiert, dass im Angermarkt die Abstandsregeln von den Kunden häufig nicht eingehalten werden.

 Wegemarkierungen und farbige Pfeile geben im Foyer des Angermarktes die Laufrichtung für Kunden vor und sollen Menschengruppen vor den Einkaufswagen vermeiden helfen.

Wegemarkierungen und farbige Pfeile geben im Foyer des Angermarktes die Laufrichtung für Kunden vor und sollen Menschengruppen vor den Einkaufswagen vermeiden helfen.

Foto: Tanja Bamme

. „Mir ist im Angermarkt unangenehm aufgefallen, dass hier nicht kontrolliert oder gezählt wird. Früher gab es eine limitierte Anzahl von Einkaufswagen und Körben. Das kann ich jetzt nicht mehr erkennen. Im Inneren verhalten sich viele Kunden uneingeschränkt, Abstände werden nicht eingehalten und Markierungen auf dem Boden, die eine Richtung vorgeben, werden einfach ignoriert.“ WZ-Leser Peter Klückmann ist angesichts der Sorglosigkeit, die so mancher Kunde an den Tag legt, sauer.

„Diese Leute gehen ein hohes Risiko ein und teilen das dann mit Kunden wie mir, die sich vorsichtig verhalten“, so Peter Klückmann weiter. Der 70-Jährige hat den Status 2G+, weiß aber, dass dies nicht generell vor einer Ansteckung schützt. „Ich gehe das größte Risiko einer Ansteckung ein, wenn ich einkaufen gehe“, meint der bekannte Hobby-Fotograf. Auf eine Corona-Erkrankung könne er gerne verzichten. Er hofft auf ein Umdenken der Kundschaft, nimmt aber auch die Geschäftsleute in die Pflicht. „Wenn solcher Leichtsinn stattfindet, müssen sie auch mal eingreifen, aber das habe ich bisher noch nicht gesehen“, sagt Peter Klückmann abschließend.

Marktbetreiber Markus Moritz fühlt sich sicher

Edeka-Marktbetreiber Markus Moritz kann diesbezüglich für Beruhigung sorgen. „Wir haben selten mehr als 70 Kunden gleichzeitig im Laden. Bei einer Grüße von rund 1800 Quadratmetern dürften 100 Personen in unseren Lebensmittelmarkt“, erklärt er. In seinem rund 50-köpfigen Team gibt es keine Corona-Erkrankung. Und auch sonst fühlt sich Markus Moritz in seinem Laden sicher. „Wir haben hier wirklich ausreichend Platz, die Gänge sind drei Meter breit. Da kann man sich sehr gut aus dem Weg gehen und auch den Abstand wahren.

Sollte es einmal dazu kommen, dass Menschen zu eng zusammen stehen, dann weisen meine Mitarbeiter aber auch freundlich darauf hin, dass der Abstand eingehalten werden muss.“ Eine Übersichtstafel, die anzeigt wie viele Personen sich im Markt befinden, ist bei Edeka Moritz leider nicht möglich. „Das haben wir von einer Fachfirma prüfen lassen. Leider gibt diese Einkaufspassage diese Möglichkeit nicht her, da hier auch noch andere Läden zu finden sind“, erklärt der Marktbetreiber weiter.

Sicher fühlt sich auch Maria Saleik. Die Wülfratherin steuert für ihren Wocheneinkauf regelmäßig den Angermarkt im Stadtzentrum an. „Ich erlebe es selten so voll, dass ich mich unwohl fühle. Eigentlich ist es die meiste Zeit sehr übersichtlich“, versichert sie und bezieht sich auch auf den Aldi-Markt und die Drogieriemarktkette Rossmann. „Zudem bin ich dreimal geimpft, das gibt mir eine zusätzliche Sicherheit.“

Die Menschen nehmen hier Rücksicht aufeinander

Auch Erna Harenberg findet es weder eng noch unangenehm. „Eigentlich empfinde ich es so, dass man aufeinander Rücksicht nimmt. Jeder trägt seine Maske, man hält Abstand. Ich gehe gerne im Angermarkt einkaufen, weil ich hier alles an einem Ort finde.“

Ursel Stern hingegen kann die Kritik nachvollziehen. „Es gibt immer wieder Menschen, die nicht auf die anderen Mitmenschen achten. Aber dann bitte ich um Abstand. Wenn ich sehe, dass es beispielsweise an der Frischetheke zu voll ist, dann stelle ich mich da gar nicht erst an. Das ist dann meine eigene Entscheidung und meine Art, mich zu schützen“, erklärt die Wülfratherin, die grundsätzlich gerne den Angermarkt im Zentrum besucht. Eine weitere Kundin, die namentlich nicht erwähnt werden möchte, verweist zudem auf die Laufmarkierungen im Foyer. „Es wird somit vermieden, dass man sich schon an den Einkaufswagen knubbelt. Das finde ich gut gelöst“, gibt sie wieder. „Und wenn ich das Gefühl habe, es ist zu voll, dann gehe ich einfach wieder oder fahre in einen anderen Lebensmittelmarkt. Das habe ich auch schon gemacht. Und das ist natürlich jedem selbst überlassen.“

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