Abschied von der Feuerwehr nach 36 Jahren im Dienst

Wolfgang Kreggenwinkel nimmt schöne, aber auch schlimme Erinnerungen an die Feuerwehr mit in die Pension.

Abschied von der Feuerwehr nach 36 Jahren im Dienst
Foto: Simone Bahrmann

Brände, Unfälle, Explosionen — so manchen Einsatz wird Wolfgang Kreggenwinkel nicht vergessen: Nach fast 36 Jahren im Dienst der Feuerwehr, davon 17 Jahre als deren Leiter, trat er am Samstag in den Ruhestand.

Als Hattinger jenseits des Deilbachs geboren, ist der frischgebackene Pensionär eingefleischter Westfale, wie er gern schmunzelnd betont. Sein Interesse für die Feuerwehr hatte ein Arbeitskollege geweckt, der zur Berufsfeuerwehr Wuppertal wechselte, berichtet der gelernte Elektromechaniker. So begann Kreggenwinkel 1978 in Velbert die Ausbildung zum beruflichen Feuerwehrmann.

Wolfgang Kreggenwinkel

Eine völlig neue Aufgabe übernahm er 1982, als der Kreis Mettmann der Schloßstadt den Vorbeugenden Brandschutz übertrug: „Wir hatten zunächst ein provisorisches Büro in der alten Kantine“, erinnert sich der 60-Jährige.

Nach mehreren Laufbahnlehrgängen folgte 1993 die Ernennung zum stellvertretenden Wehrführer, 1997 zum Leiter der Feuerwehr. Es waren ereignisreiche Jahre, zu deren Bilanz der Bau von drei neuen Feuerwachen gehört, aber auch die Aufrüstung der Feuerwehren nach 2001: „Die Anforderungen sind bedeutend gewachsen“, sagt Kreggenwinkel.

Damit stieg auch der Anspruch an die Führung etwa in Sachen Ausbildung: „Die Mannschaften vom Feuerwehrmann bis zum Zugführer müssen schließlich alle auf dem neuesten Stand sein.“ Auf der anderen Seite führe der wachsende wirtschaftliche Druck dazu, dass die ehrenamtlichen Helfer nicht mehr so verfügbar sind. Sei es, dass sie nicht ohne weiteres vom Arbeitgeber freigestellt werden oder gar nicht mehr in Velbert arbeiten.

In Erinnerung bleibt dem Neurentner manch schlimmer Einsatz: Die Schleifstaubexplosion am Burgfeld, die sieben Arbeiter das Leben kostete, der Brand des Langenberger Kinderheimes im Sommer 1982 mit dem vergeblichen Versuch, eines der verunglückten Kinder zu reanimieren,

Nicht zuletzt der Tag, als vier Kinder einer Jugendfreizeit nach einem Wolkenbruch im Rinderbach ertranken. Kreggenwinkel hatte damals Dienst in der Einsatzzentrale, erlebte den Einsatz am Funk mit - „die ganze Zeit mit dem Wissen, dass unsere beiden Töchter an der Freizeit teilnahmen. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich erfuhr, dass unsere Kinder mit einer anderen Gruppe unterwegs und in Sicherheit waren.“

Langweilig wird dem Pensionär mit Sicherheit nicht. Neben Familie und Hunden, Haus und Garten warten allein über 3500 Fotos und Dias auf die Bearbeitung.

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