A44: Irritierendes Schweigen

Die von Straßen NRW angekündigten Gespräche mit Anwohnern in Flandersbach haben bislang nicht stattgefunden.

Wülfrath. Der offensiven Information im Dezember folgt die Ernüchterung: "Wann spricht man mit uns?", fragte im Ausschuss für Ordnung und Umwelt(AOU) ein Flandersbacher in Richtung Verwaltungsbank, wohlwissend, dass der Adressat ein anderer ist: der Landesbetrieb Straßen.

Der will bekanntlich über den Heiligenhauser Weg und die Flandersbacher Straße tonnenschwer den Aushub für die A 44 abtransportieren. Das bedeutet für Anwohner erhebliche Einschränkungen.

Wie diese gelindert werden können, sollte in Einzelgesprächen geklärt werden. Auf diese warten die Betroffenen, wie im Ausschuss deutlich wurde, bisher vergebens.

Über das weitere Vorgehen konnte die Verwaltung zumindest einige Eckpunkte skizzieren. Zwar bleibe die vom Landesbetrieb geplante Einbahnregelung bestehen, erläuterte Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider, aber Anwohner und Rettungsdiensten soll eine direkte Zufahrt zu den Grundstücken am Heiligenhauser Weg ermöglicht werden. Dafür sind Ausweichbuchten geplant. Um diese errichten zu können, muss der Landesbetrieb Land erwerben.

Das ist bisher nicht geschehen. Auch sind mit den Grundstückseigentümern in dieser Frage keine Gespräche geführt worden - angeblich, weil der Landesbetrieb die Namen der Betroffenen nicht ermitteln konnte. Diese Information sorgte bei den Besuchern und den Politikern im Ausschuss für Verwunderung und Kopfschütteln.

Womöglich spielt Straßen NRW aber auch auf Zeit. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Baukosten und des wieder einmal verschobenen Baubeginns der A44 zweifelte Schneider an, dass der Start für die Arbeiten im Bereich Flandersbach tatsächlich wie vorgesehen im Mai gelingen könnte. Dann müssten jetzt auch noch keine Grundstücksgeschäfte getätigt werden.

Über die fehlende Kommunikation seitens des Bauträgers wundert sich auch Dietmar Ruda, Vorsitzender des Bürgervereins Flandersbach: "Wir haben signalisiert, dass wir gerne eine Informationsveranstaltung durchführen möchten. Aber auch auf uns ist niemand zugekommen."

Immer deutlicher wird, dass die Sicherung der Baustellenstrecke eine aufwändige Angelegenheit ist. Das trifft nicht nur für den Ausbau des Heiligenhauser Wegs zu. Die Flandersbacher Straße ist in ihrem südlichen Teil für Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen gesperrt. Die Aushub-Laster bringen jedoch ein Vielfaches auf die Waage. Die Konsequenz: Schon vor dem Baustart soll die Straße hergerichtet und nach der Bauphase die entstandenen Schäden behoben werden.

Zuhörer und Bürgerverein wiesen zudem einmal mehr auf den Schulbusverkehr und den Bolzplatz am Flandersbacher Dorfplatz hin. Reinhard Schneider versicherte, dass "es uns ein wichtiges Anliegen ist, die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten". Maßnahmen wie ein Zebrastreifen könnten dort die Lösung sein.

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