Velbert Brücke Putschenholz nimmt Form an

Velbert · Am Wochenende wurde an der Autobahn 535 die Stahlkonstruktion für die Verschalung aufgebaut.

 Christian Bouten (l.) von der Bauoberleitung Straßen NRW, und Sajoscha Steinrieder, Bauleiter der Firma Heitkamp, schauen auf das Lehrgerüst, das am Wochenende für die neue Brücke Putschenholz der A 535 über der gesperrten Schmalenhofer Straße errichtet wurde.

Christian Bouten (l.) von der Bauoberleitung Straßen NRW, und Sajoscha Steinrieder, Bauleiter der Firma Heitkamp, schauen auf das Lehrgerüst, das am Wochenende für die neue Brücke Putschenholz der A 535 über der gesperrten Schmalenhofer Straße errichtet wurde.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

Die direkte Verbindung aus dem Kuhlendahl in Neviges nach Velbert-Mitte war an diesem Wochenende wieder unterbrochen: Der Neubau der Brücke Putschenholz im Zuge der Autobahn A 535 machte eine mehrtägige Vollsperrung der Schmalenhofer Straße unumgänglich. Nachdem im April die westliche Brückenhälfte abgerissen wurde, konnte nun das Lehrgerüst für die neue Brücke errichtet werden.

„Bei dem Neubau handelt es sich wieder um eine Spannbetonbrücke, die am Ort gebaut wird“, erklärt Christian Bouten, der die Oberbauleitung für Straßen NRW hat. „Wir haben jetzt das Lehrgerüst für den Überbau erstellt“, so Sajoscha Steinrieder, Bauleiter der ausführenden Firma Heitkamp. Schwere Stahlträger wurden dafür mit Autokränen in Position gebracht und von dem Mitarbeitern einer Fachfirma verschraubt, deshalb musste die Straße gesperrt werden.

50 Tonnen Stahl müssen
verlegt werden 

Fußgänger konnten die Baustelle durch einen hölzernen Schutzgang passieren. Wenn darüber Lasten an einem Kran schwebten, versperrten Posten den Zutritt. An beiden Seiten der Straße stehen Betonschutzwände, um einen Aufprall von Fahrzeugen zu vermeiden. Die waagerechte Konstruktion wird mit Holzverbauen so stabilisiert, dass ein Kippen oder Verrutschen unmöglich wird. Das Ding muss halten, schließlich lagert die gesamte Schalung mit einer Fläche von 1500 Quadratmetern darauf. Die Kräfte, die auf so einer Brücke einwirken, werden durch den Stahl im Inneren aufgenommen. Nach einem ausgeklügelten Bewehrungsplan werden 50 Tonnen Stahl in unterschiedlicher Qualität und Stärke durch die Betonbauer verlegt, bevor der flüssige Beton ausgebreitet wird. „Der kann bei Temperaturen bis zu fünf Grad plus verarbeitet werden“, erklärt Christian Bouten. „Wir wissen nicht, wie mild oder hart der Winter wird. Nach dem jetzigen Stand gehen wir davon aus, dass dieser Bauabschnitt im Februar fertig ist. Anschließend folgt der Bau der Lärmschutzwand.“

Immer wieder müssen sich die Bauleute von unbedarften Laien vorwerfen lassen, dass alles immer so lange dauert. Das liegt daran, dass viele Arbeiten wenig spektakulär, aber enorm wichtig sind. „Für die Fundamente der Brückenpfeiler und Widerlager mussten Bohrpfähle bis in einer Tiefe von 20 Metern eingebunden werden, damit sie festen Halt im Fels finden“, so Bouten.

Der Neubau ruht zunächst
auf Hydraulikpressen

Der neue Brückenoberbau wird nur an einer Stelle fest mit dem Unterbau verbunden sein, die anderen Lagersockel garantieren der Brücke Beweglichkeit. „Alle Stoffe dehnen sich bei Wärme aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Da macht bei einer Brücke dieser Spannweite einen Unterschied von bis zu acht Zentimetern aus.“ Nach der Fertigstellung wird sich der Oberbau um einen Meter senken. Aus verschiedenen Gründen wird der Neubau überhöht hergestellt und ruht zunächst auf Hydraulikpressen, die später die fertige Brücke sanft in ihre endgültige Position bringen.

Nach Zählungen aus dem Jahr 2016 fahren täglich 35 000 Fahrzeuge über diesen Abschnitt der A 535. „Mit einem geringen Schwerlastanteil, wie Christian Bouten bemerkt. Dennoch war die alte Brücke nicht mehr tragfähig, weshalb Abriss und Neubau unumgänglich wurde. „Es gibt da gewisse Details“, sagt Bouten und zeigt auf einen rostigen Stahl, der aus dem Beton der alten Brücke hervorlugt.

Straßen NRW hat drei Fachlose vergeben, die zusammen Baukosten von 11,5 Millionen Euro ausmachen, die vom Bund übernommen werden. Es handelt sich um die Verkehrslenkung mit dem „Road-Zipper“ (3,5 Millionen Euro), den eigentlichen Brückenbau (sieben Millionen Euro) und die Lärmschutzwand (eine Million).

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