70 Hausbesitzer wechseln noch schnell auf die Mülltonne

Die Abfallberatung freut sich über die ersten Erfolge ihres Flyers zur Abschaffung des Sacks.

70 Hausbesitzer wechseln noch schnell auf die Mülltonne
Foto: dpa/Marcus Führer

Wülfrath. Abfallberaterin Ulrike Eberle musste lachen. „Ich vergesse den alten Sack“, hatten ihr Bürger in einem Brief geschrieben und damit den Slogan aus dem Flyer der Stadt zitiert, der jetzt schon Hausbesitzer zum Umsatteln auf die Mülltonne aufgefordert hat. „ 70 Hausbesitzer haben sich in den vergangenen drei Wochen noch eilig gemeldet und die Tonne für den 1. Januar 2016 bestellt“, freut sich Eberle. Das sei auf die kurze Zeit gerechnet ein Erfolg.

3659 Tonnen sind bereits im Wülfrather Stadtgebiet im Einsatz. Allerdings muss die Abfallberatung noch einen weiten Weg gehen, denn 50 Prozent der Wülfrather Haushalte hantieren noch mit dem Müllsack, den die Politik — so die aktuelle Willensbekundung — 2018 mit der Einführung eines neuen Müllkonzeptes ganz abschaffen will.

Eberle merkt schon jetzt, dass die Umstellung auf die Tonne bei den Bürgern noch mit vielen Fragen verbunden ist. Eines der Top-Themen: Kommt mich die Tonne teurer zu stehen? Das kann Ulrike Eberle verneinen. „Wir finden für alle Bürger eine passende Entsprechung zu dem, was sie jetzt mit dem Sack haben.“ Sie nennt ein Beispiel: Ein Zwei-Personenhaushalt braucht bislang 26 Säcke im Jahr — alle zwei Wochen einen. Diesen Bürgern könnte die Abfallberaterin jetzt eine 40-Liter-Tonne anbieten, die alle zwei Wochen geleert wird. „Das kostet die gleiche Gebühr und ist das gleiche Volumen.“

Auch haben sich schon „schwere Fälle“ bei Eberle gemeldet: Hausbesitzer, die beispielsweise an der Goethestraße den Hauseingang direkt am Bürgersteig haben und nicht wissen, wo sie die Tonnen hinstellen sollen. Ulrike Eberle beruhigt: „In solchen Fällen prüft die Stadt. Wir gucken uns das vor Ort an.“ In Ausnahmefällen, in denen kein Stellplatz für eine Tonne gefunden wird, soll es weiterhin möglich bleiben, am Müllsack festzuhalten.

Die Regel wird das nicht sein. Dafür will die Stadt im kommenden Jahr sorgen und das Wechselthema verstärkt auch bei den größeren Hausverwaltungen platzieren. Um den gesteigerten Beratungsbedarf stemmen zu können, wird die Abfallberatung 2016 sogar extra personell verstärkt werden.

Um noch einmal den Flyer der Stadt zu zitieren: Wer jetzt auch schon Lust auf „die Neue“ hat und den „alten Sack“ loswerden möchte, kann die Abfallberatung unter Telefon 02058/18 244 erreichen.

Montag und Dienstag ist die Beratung von 10 bis 12 Uhr und am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Frist für den Tonnenstart zum 1. Januar ist allerdings abgelaufen. Frühester Termin wäre jetzt für Wechsler der 1. April 2016.

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