13 Bäume fallen vor der Kirche

Alle Linden und Kastanien der Allee zur Evangelischen Kirche in Düssel sind krank. Die Gemeinde plant eine Spendenaktion, um die Kosten für Fällung, Rodung und Neupflanzungen zu finanzieren.

Wülfrath. „Man sieht’s den Bäumen nicht an, wie krank sie sind“, sagt Pastor Jochen Lütgendorf, „sie werden ja gerade wieder grün.“ Doch der Schein trügt. Alle 13 Bäume, die die Allee zur Evangelischen Kirche in Düssel säumen, werden gefällt. 2012 sollen dann neue Bäumen gepflanzt werden.

Der Zustand der Bäume, sagt Lütgendorf, sei immer wieder mal Thema im Presbyterium gewesen. In der Vergangenheit, sagt er, sei es versäumt worden, die fünf Roßkastanien und acht Linden zu stutzen. Jetzt hatte Friedhofsgärtner Hoffmann junior Alarm geschlagen. „Wenn man an den Bäumen rüttele, fallen sie um“, berichtet Finanzkirchmeister Dieter Belgardt von dem Hinweis.

Das Presbyterium zog professionellen Rat hinzu und bestellte bei einem von der Landwirtschaftskammer NRW vereidigten Sachverständigen ein Gutachten. Und das fiel nicht positiv aus.

„Zwei Bäume weisen bedenkliche Schäden auf und müssen umgehend gefällt werden“, so Belgardt gestern vor der Presse. Das dafür notwendige Genehmigungsverfahren laufe bereits. „Wir haben von der Stadt aber schon die mündliche Zusage erhalten“, merkt er an.

Im Herbst sollen dann die anderen elf Bäume fallen. „Auch die sind mittel bis stark geschädigt“, bemerkte Belgardt. Die Lebensdauer könne nur mit erheblichen Mitteln verlängert werden. „Das wäre aber eine Investition in etwas, das schon stirbt“, stellte Lütgendorf fest.

Aus Gründen der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit hat sich die Kirchengemeinde schließlich dazu entschieden alle Bäume zu fällen. Fällung, Rodung und die Neupflanzungen sollen in der Summe 25 000 Euro kosten. Mitte dieses Jahres soll eine Spendenaktion „Baumpaten“ gestartet werden.

2012 soll dann eine neue Allee hinauf zum so genannten Lindenhügel — auf diesem steht die Kirche — entstehen. Mit der Stadt ist abgesprochen, dass diesmal nur Linden gepflanzt werden.

Für Lütgendorf ist klar, „dass die Fällungen für einige Menschen sicher schmerzhaft sein wird“. Die Allee sei schließlich prägend im Düsseler Ortsbild. Gut 100 Jahre, schätzt Belgardt, sind die Bäume alt. Bei Hochzeitspaaren, weiß Lütgendorf, sind die Baumreihen sehr beliebt. „Ganz vereinzelt haben Paare ihre Trauung sogar abgesagt, weil die Bäume zu nackt waren“, erinnert er sich.

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