Wülfraths katholische Gemeinden fusionieren 2011

Der Stichtag rückt in greifbare Nähe. Einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat gibt es bereits.

Wülfrath. Gestatten, St. Maximin, Großgemeinde: In einem Jahr wird es soweit sein, dass die katholischen Christen aus den heutigen vier Gemeinden zusammen unter einem Namen auftreten werden - eben St. Maximin. Ein wesentlicher Schritt dahin ist bereits getan: Ein gemeinsamer Pfarrgemeinderat (PGR) gewählt. "Dieses Gremium muss langfristig denken", sagt Pastor Heinz-Otto Langel. Und er zweifelt nicht daran, dass es den zehn Frauen und Männern gelingen wird. "Das sind gute Leute."

Als einen "echten Wunschkandidaten" bezeichnet Langel den frisch gewählten Vorsitzenden des PGR, Wolfgang Daldrup. Der 45-jährige Berufsfeuerwehrmann "ist einer, der weiterdenkt", lobt der Pfarrer. Darum gehe es schließlich. Die anstehende Fusion brauche keinen Aktionismus, sondern ein nach vorne gerichtetes Denken. Dabei müsse nicht nur darauf geachtet werden, dass die Zusammenführung behutsam passiere. "Die Gemeinde muss neu aufgestellt werden", sagt er.

Heute sei es ein Pfarrverbund, "morgen werden wir eine Gemeinde sein", so Langel. Diesen Prozess muss der erste gemeinsame PGR nicht nur begleiten, sondern ausgestalten. Schließlich ist er bis 2013 im Amt, fusioniert wird am 1.1.2011. Heute gibt es noch drei unterschiedliche Kirchenvorstände. Im März 2011 wird der gemeinsame Kirchenvorstand gewählt. "Das macht klar, dass den Pfarrgemeinderatsmitgliedern jetzt eine besondere Bedeutung zukommt", sagt Langel. Mit einem Schmunzeln fügt er an, dass die abschließende Verantwortung in seiner Person liege: "Am Ende hat der Pastor das Sagen."

In seiner ersten Sitzung hat sich der PGR bereits mit einer Liste an Themen befasst, die ab sofort bearbeitet werden sollen. Das 900-jährige Jubiläum der Düsseler Kirche St. Maximin, das im kommenden Jahr gefeiert wird, ist beispielsweise fest im Fokus. In naher Zukunft ist eine ökumenische offene Nacht der Kirche - im Oktober 2010 - geplant. Vor allem, skizziert Langel, soll die katholische Kirche in der Gesellschaft mehr und fester verankert werden. So ist geplant, Kontakt zu allen katholischen Religionslehrern aller Schulformen in Wülfrath aufzunehmen.

Pastor Heinz-Otto Langel weiß, dass es Nachholbedarf gibt. Wenn er auf Gruppierungen wie Kolpingsfamilie oder KAB blickt, "merken wir schnell, dass wir dort ein Altersproblem haben. Das sind seit Jahren die gleichen Akteure". Jüngere Menschen müssten gewonnen werden. In Rohdenhaus gibt es einen Kreis jüngerer Frauen. "Das ist eine richtige Richtung."

Überhaupt, merkt Langel an, müssten jüngere Generationen aktiviert werden. "Da müssen wir Angebote schaffen." Für den PGR soll die Schülerin Sylvia Ceiler da voranschreiten. In der Jugendarbeit soll es zukünftig nicht nur bei Messdienern und Pfadfindern bleiben. Dass das nicht einfach wird, weiß Heinz-Otto Langel. "Kinder haben heute so wenig Zeit: Schule, Vereine. Da muss der Raum für den Glauben gefunden werden."

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