Wülfrath: Wippen ist erlaubt – und gut

In der Parkschule wachsen die Möbel mit. Die Ausstattung kostet 6000 Euro pro Klasse.

Wülfrath. An den neuen Tischen und Stühlen macht Lernen mehr Spaß. Da sind sich die Jungen und Mädchen der Katzengruppe und der Mäusegruppe an der Parkschule absolut einig.

"Es waren so viele Kratzer und Flecken drauf", erinnert sich Niklas (8) an die alten Schulbänke. Auch mit den Stühlen hatten die Grundschüler ihre liebe Not. "Die Leandra ist ziemlich groß, und deshalb waren ihr die Stühle zu klein", erzählt Annika (7) von den Problemen einer Klassenkameradin. Sogar mit dem Rücken an der Stuhllehne wippen ist erlaubt. "Dabei kann man gut nachdenken", verrät Schulleiterin Dagmar Hirsch-Neumann.

Seit vier Wochen können es sich die Grundschüler der beiden jahrgangsgemischten Lerngruppen auf den höhenverstellbaren Stühlen und an modernen Schultischen gemütlich machen. An den Stühlen sind Fußstützen angebracht, die einfach verstellt werden können und so problemlos mitwachsen.

Um nicht einen teuren Fehlgriff verschmerzen zu müssen, wurden fürs erste nur zwei Klassensätze angeschafft. "Wir wollten die Möbel erst mal testen", so die Schulleiterin. Aber schon nach ein paar Tagen stand fest: Auch die noch fehlenden neun Klassenräume sollen damit ausgestattet werden. "Das wollen wir bis zu unserem 100. Geburtstag in drei Jahren geschafft haben", blickt Dagmar Hirsch-Neumann optimistisch in die Zukunft.

Denn zu diesem Termin will sich die Parkschule ganz besonders herausputzen. Und dazu gehören eben auch moderne Möbel. "Aber wir müssen noch fleißig sparen", kommt die Schulleiterin auf die Finanzen zu sprechen. Mit 6000 Euro pro Klassensatz muss die Schule für das neue Mobiliar tief in die eigene Tasche greifen.

Die Anschaffung der ersten Tische und Stühle hat der Förderverein unterstützt. Außerdem haben 140 Parkschüler beim Sponsorenlauf im letzten Jahr mehrere hundert Runden um die Stadtparkwiese gedreht. Eine weitere Einnahmequelle ist der Kalender, den die Grundschüler jedes Jahr neu gestalten und verkaufen.

"Wir werden jetzt alles unserem großen Ziel unterordnen und die Einnahmen aus Sponsorenläufen und Schulveranstaltungen für die neuen Möbel sparen", so Dagmar Hirsch-Neumann. Einen städtischen Etat für Mobiliar gebe es nicht, so die Schulleiterin. Deshalb konnte bislang immer nur Ersatz für kaputte Tische und Stühle besorgt werden.

"Es war ein Gemischtwarenladen. Nichts passte zusammen, und große Schüler mussten an zu kleinen Bänken sitzen", blickt Hirsch-Neumann zurück. Gruppenarbeit war nicht möglich, weil die Tische nicht einfach so zusammengeschoben werden konnten. Spätestens zum Jubiläum in drei Jahren soll all das auch in den anderen Lerngruppen der Vergangenheit angehören.

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