Wülfrath: Wie das Salz in der Suppe

Nach einem Jahr Pause ist Wasser im Kinderbecken wieder salzhaltig. Mit neuen Aktionen wollen Betriebsleiter Gerd Höhndorf und sein Team für die Einrichtung werben.

Wülfrath. "Papa, weißt du was? Das Wasser schmeckt salzig, so wie im Urlaub." Der Vater des vierjährigen Nico schüttelt den Kopf. "Das kann gar nicht sein." "Doooch!" Nun gut, dann mal eben ein bisschen am Wasser des Kinderbeckens in der Wasserwelt nippen...

Tatsächlich. Ein Solebecken. Da war doch mal was... "Wir haben das Salz mal ein Jahr rausgelassen. Jetzt setzen wir es wieder ein. Und die Leute mögen das", sagt Gerd Höhndorf, Betriebsleiter der Wülfrather Wasserwelt.

Kein Geld für Aufsehen erregende Werbung, da müssen Aktionen für sich sprechen. Demnächst eine Sauna-Nacht und aktuell das Solebecken - zwei Beispiele, wie Höhndorf und sein Team die Einrichtung im Gespräch halten wollen.

Mit dem Umbau im Jahr 2000 wurde das Kinderbecken mit dem spuckenden Clown und salzhaltigem Wasser eingeführt. Nachdem Probleme im Bereich der Fassade aufgetreten waren, die unter Umständen durch das Solebecken begünstigt wurden, ließ die Stadt das Salz raus. "Nach rund einem Jahr haben wir festgestellt, dass die Mängel an der Fassade mit dem Salz nichts zu tun haben", sagt Höhndorf.

Und daher gibt es den leichten Geschmack von Sommerurlaub wieder in der Wasserwelt. Wie eine Suppe muss das "Badewasser "angerichtet" werden. 0,5 bis 0,8 Prozent Salzgehalt werden in dem 32 bis 33 Grad warmen Wasser gemessen. "Das Mittelmeer hat drei Prozent Salzgehalt" merkt Höhndorf zum Vergleich an. Die Filter müssen dreimal in der Woche gespült werden.

"Sole ist gut für die Haut", sagt Höhndorf. Gerade wer beispielsweise über Neurodermitis klage, sei in der Wasserwelt gut aufgehoben. Ursprünglich sei das Becken nur für Kinder gedacht gewesen. "Aber auch die Erwachsen legen sich gerne mal rein. Und die Frühschwimmer entspannen dort", schmunzelt Höhndorf.

Am kommenden Samstag, 21. März, veranstaltet die Wasserwelt zum ersten Mal eine Saunanacht. "Die Idee hatten wir schon lange in den Köpfen", so Höhndorf. Saunabesucher hätten immer wieder davon gesprochen. "Jetzt setzen wir das um. In der Wasserwelt kann dann auch hüllenlos geschwommen werden." D

as sei mit einem gewissen Aufwand verbunden. "Das funktioniert nur, weil die Kollegen mitziehen", betont der 50-jährige Betriebsleiter. Die Fensterfassade werde in Teilen zugehängt. Im Bar-Bereich dienen Stellwände als Sichtschutz. Schnittchen und Säfte werden serviert. Denn die Besucher sollen sich wohlfühlen. "Ich hoffe auf gute Resonanz. Dann wiederholen wir das Event im Herbst", kündigt er an.

Zum Jahresende werden Bad und Sauna dann für einige Wochen geschlossen. Die ramponierten und veralteten Umkleidekabinen werden komplett erneuert. Moderner soll’s werden. Vielleicht fühlt sich der dann fünfjährige Nico wieder an den Urlaub erinnert...

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