Wülfrath: Verzicht auf die Brücke bei Nordumgehung

Ein Hemmnis weniger: Die Nordumgehung kann nun preiswerter realisiert werden, auf den Brückenbau im Bereich Nord-Erbach wird verzichtet.

Wülfrath. Sie ist ein zentrales, weil extrem kostspieliges Element der Wülfrather Nordumgehung: die Brücke im Bereich Nord-Erbach und Kocherscheidt. Sie soll laut Planung über die Trasse der Niederbergbahn führen.

Rund 2,7 Millionen Euro soll dieser Schlüsselabschnitt der Umgehungsstraße kosten. Der Stadtplanungsausschuss hat jetzt die Grundlage dafür gelegt, dass die Maßnahme deutlich billiger werden kann: Der Verzicht auf das Brückenbauwerk ist politischer Konsens und auch bei der Bezirksregierung durchsetzbar.

"So lange ich hier im Amt bin, wird die Brücke nicht gebaut", hatte sich in der Vergangenheit Tiefbauamtsleiter Peter Pfeiffer gegen die hohe Querung über nicht genutzte Gleise gestellt. "Die Steuerzahlerbund lacht uns doch aus", hatte auch Planungsamtsleiterin Christine Singh im Herbst 2007 gegenüber der WZ das Festhalten an der Planung in Frage gestellt.

Und auch Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff war sich schon 2006 sicher: "Die Brücke wird in den nächsten Jahrzehnten nicht gebraucht." Denn allgemein wird angezweifelt, dass die Wiederbelebung der Niederbergbahntrasse wirklich zukunftsnah geschehen könnte.

Diese Sicht auch bei der Bezirksregierung durchzusetzen, war langwierig - aber jetzt erfolgreich. Und so hat der Ausschuss einstimmig beschlossen, die Anbindung der Röntgenstraße an die Dieselstraße ohne Brücke durchzuführen. Statt mit Baukosten von 2,7 Millionen Euro wird nun mit 1,65 Millionen Euro kalkuliert - bei einem städtischen Anteil von 625 000 Euro.

Dieser Lückenschluss ist wichtig, um neue Gewerbegebiete erschließen zu können. In diesem Zusammenhang will die Stadt in diesem Jahr 371 000 Euro für den Ankauf von Grundstücken ausgeben, um die Flächen für die Nordumgehung vorhalten zu können. Diese Straße wird aus Sicht der Verwaltung auch benötigt, um für das Gewerbegebiet Kocherscheidt eine zweite Aus- und Zufahrt vorhalten zu können.

Wird in Zukunft die Circle-Line auf der Niederbergbahntrasse doch noch realisiert, muss unter Umständen die Brücke doch noch errichtet werden. Und laut Bezirksregierung kann die Stadt dann nicht mehr mit Zuschüssen rechnen.

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