Wülfrath: Über die Kinder den Weg zurück zur Kirche gefunden

Ordination: Ihre Wurzeln hatte Ute Buschhaus schon immer in der Gemeinde. Die Berufung im Glauben folgte erst nach und nach.

Wülfrath. Mit der Kirche war Ute Buschhaus eigentlich schon immer eng verbunden. "Meine Wurzeln liegen von Kindheit an in der Gemeinde", erinnert sich die 48-Jährige an religiöse Erlebnisse ihrer eigenen Kinder- und Jugendzeit. Am Sonntag wird sie in der evangelischen Kirche in Düssel ordiniert.

Bis dahin, so die Diakonin, sei es ein langer Weg gewesen. Wo stehe ich mit meinem Glauben? Wo liegen unsere kirchengeschichtlichen Wurzeln? Nach den Erfahrungen der eigenen Jugendzeit und einer langen Kirchenpause tauchten plötzlich wieder Fragen auf. "Einmal Kirche heißt nicht immer Kirche. Den Weg zurück zur Kirche habe ich erst wieder gefunden, als meine Kinder in den Kindergarten kamen", sagt die alleinerziehende Mutter einer Tochter (19) und eines Sohnes (16). Damals sei ihr der Glauben wieder näher gerückt.

So nah, dass sie nach ihrer Tätigkeit als Erzieherin in der ehemaligen Kindertagesstätte am Pütt im dortigen Gemeindehaus die Jugendarbeit übernahm. Irgendwann reifte der Entschluss, sich nebenberuflich zur Diakonin ausbilden zu lassen.

Mittlerweile ist Ute Buschhaus auch in der Gemeinde Düssel als Diakonin tätig, bis zu ihrer Ordination allerdings noch mit Unterstützung durch ihren Mentor Pfarrer Jochen Lütgendorf. "Er hat darauf geachtet, dass ich keine Fehler mache", sagt Ute Buschhaus. Dabei gehe es vor allem darum, bei Taufen oder Trauungen den festgeschriebenen Wortlaut einzuhalten. Wenn das mal nicht klappen sollte, muss der Mentor eingreifen und korrigieren. "Das war aber nie nötig", schmunzelt die Wülfratherin. Nur mit der Stimme sei sie manchmal zu leise. "Dann ist die Technik ein Segen", sagt sie.

Ordiniert werden wollte Ute Buschhaus, um eigenständig Gottesdienste abhalten zu können. Vor allem auf Jugendfreizeiten sei es oft schade gewesen, dass kein gemeinsames Abendmahl gefeiert werden konnte, so die Diakonin. Die Gemeinde musste dem Wunsch zustimmen und einen Antrag bei der Landeskirche stellen. Dort hat Ute Buschhaus nach ihrer Ausbildung eine Prüfung abgelegt. Danach begann die Rüstzeit, in der das notwendige Handwerkszeug für die kirchlichen Zeremonien vermittelt wurde.

"Meine Kinder haben das alles mitgetragen", freut sich Ute Buschhaus, dass Tochter Pia und Sohn Alexander ihren beruflichen Wunsch unterstützt haben. Sie sind mittlerweile selbst flügge und reisen durch die Welt, während auf ihre Mutter viele Aufgaben warten. Als Jugendleiterin übernimmt Ute Buschhaus auch viele seelsorgerische Aufgaben, die sie manchmal auch zu Hause nicht loslassen. "Aber es gibt einen Ort, wo ich sie hinbringen kann", sagt sie über ihre Verbindung zu Gott und der Kirche.

Übrigens gibt es auch schon Anfragen für Trauungen, was die Diakonin ganz besonders freut.

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