Wülfrath: Tot des Ersoy S. - Die Tatverdächtigen schweigen

Das Motiv des tödlichen Angriffs auf Ersoy S. (28) am 14. April ist weiterhin nicht bekannt, die Tatwaffe fehlt, viele Fragen sind offen.

Wülfrath. Warum musste Ersoy S. sterben? Die Staatsanwaltschaft ist im Fall des Tötungsdelikts vom 14. April immer noch auf der Suche nach einem Motiv.

In einem Hochhaus an der Tiegenhöfer Straße wurde der 28-Jährige kurz vor Mitternacht in der Wohnung einer Bekannten getötet. Dringend der Tat verdächtigt werden Selim K. (24), Marc S.(19) und Naytif (22). "Seit der ersten Vernehmung schweigen sie", sagt Staatsanwältin Friedel Heuermann auf Nachfrage der WZ.

Die verdächtigen Türken und der Deutsche sitzen seit dem 15. April in Untersuchungshaft. "Sie haben sich nur ganz zu Beginn der Ermittlungen zur Tat eingelassen", sagt Heuermann - danach nicht mehr. Man werde ihnen nun noch einmal die Gelegenheit geben, auszusagen. "Sonst werden die Ermittlungen jetzt abgeschlossen", kündigt die Wuppertaler Staatsanwältin an. Dann geht die Sache ans Gericht.

Friedel Heuermann räumt aber ein, dass noch Fragen offen sind. Da geht es nicht nur um das Motiv. "Sie sagen nicht, warum es geschehen ist, warum sie überhaupt zum späteren Opfer gegangen sind", so Heuermann. Dass es sich um ein Delikt im Drogen-Milieu gehandelt haben könnte, bestätigt sie nicht. "Dass es dabei um Drogen gegangen sein soll, haben wir nur gerüchteweise gehört."

Nach Angaben der Polizei war es kurz nach 23 Uhr am 14. April, als die drei Männer die Tür der Wohnung einer 19-Jährigen im Erdgeschoss des Hauses auftraten. Dort soll der Hauptverdächtige den 28-Jährigen attackiert haben - erst verbal, dann körperlich. Er soll laut Polizei einen Mittäter animiert haben , ihn zu unterstützen.

Demnach schlugen, traten, stachen auf ihn ein. Die Täter legten "eine sehr massive Brutalität an den Tag" - mehrere Stichwunden wurden bei der Obduktion festgestellt, so Guido Adler, Leiter der Mordkommission (Polizeipräsidium Düsseldorf).

Von der Tatwaffe aber - das bestätigt Heuermann der WZ, fehlt weiter jede Spur. Am 27. April hatten Beamte der Bereitschaftspolizei das Umfeld des Tatorts durchsucht, Büsche durchstöbert (die WZ berichtete exklusiv). Gefunden haben sie nichts. Bis heute.

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