Wülfrath/Strassen: Es wird geflickt, nicht saniert

Eigentlich war beschlossen, in der Schulstraße zusammen mit der Kanalerneuerung auch die Fahrbahn instand zu setzen. Doch letzteres ist gestrichen.

Wülfrath. Die Anwohner der Schulstraße sollten sich nicht zu viele Hoffnungen machen, dass die Sanierung ihrer Straße, in der gerade Kanalbauarbeiten durchgeführt werden, bevorstehen könnte. Die aufgerissene Fahrbahn wird nach Abschluss der Kanalerneuerung lediglich wieder geschlossen und dem Flickenteppich damit eine neue Farbe hinzugefügt. Um die Instandsetzung der Straße, die schon seit 2004 beschlossen ist, steht es unverändert schlecht. "Diese Maßnahme wurde für dieses Jahr aus Haushaltsgründen gestrichen", so Tiefbauamtsleiter Hans-Peter Pfeiffer auf Anfrage der WZ.

Die Fahrbahnsanierung der Schulstraße - eine unendliche Geschichte. Immer wieder gab es neue Gründe, warum die von der Politik mehrheitlich beschlossenen und von den Anwohnern sehnlich erwarteten Arbeiten aufgeschoben wurden. Es war aber auch immer klar: Die Instandsetzung der Straße und die Erneuerung des mehr als 70Jahre alten Kanals sollten miteinander verbunden werden.

"Der Kanal muss ausgetauscht werden. Dann ist auch eine Sanierung wirtschaftlich sinnvoll", so Pfeiffer im Jahr 2005. Damals hatte er angekündigt, dass die Arbeiten bevorstehen würden. Realisiert wurden sie nicht. Fast eine halbe Million Euro wurde seinerzeit für Kanal- und Fahrbahnsanierung für den Bereich zwischen Goethe- und Jahnstraße veranschlagt.

Zuletzt hatten Anwohner im vergangenen Jahr ihrem Unmut Luft gemacht. Im Vorfeld der Kommunalwahl hatte die SPD im April zur Bürgersprechstunde vor der Awo geladen. Die Anlieger beklagten tiefe Dellen und dass Autos aufsetzen würden. Zugleich wurde Furcht vor einer zu hohen Beteiligung an den Sanierungskosten geäußert. Die Sozialdemokraten konnten den Ärger hautnah mitnehmen.

Und jetzt das Abrücken von der Vorgabe, Kanal und Straße gemeinsam zu sanieren - obwohl genau das wirtschaftlich sinnvoll wäre. "Wir mussten mit der Sanierung im oberen Bereich der Schulstraße beginnen, weil der Kanal einzustürzen drohte", so Frank Klatte vom Tiefbauamt gestern zur WZ. Der Graben ist inzwischen zugeschüttet, eine erste Teerschicht aufgetragen - Straßensanierung sieht anders aus.

Im Laufe dieses Jahres sollen die Arbeiten für die restlichen Kanalsanierungen ausgeschrieben und vermutlich nach den Sommerferien umgesetzt werden. Der Kanal zwischen Schmachtenbergweg und Am Höfchen soll ohne Baugrube erneuert werden. Dabei wird ein Schlauch in den bestehenden Kanal eingezogen. Eine Sanierung der Straße wird dann nicht nötig.

"Im unteren Teil der Schulstraße muss die Fahrbahn aber wieder aufgerissen werden", so Klatte. Für diesen Bereich ist laut Beschlusslage dann eine Aufpflasterung vorgesehen, die nach Angaben von Klatte aber aktuell nicht realisiert werden kann. Es fehlt das Geld. Die Kosten für die Kanalsanierung beziffert Klatte auf rund 300000 Euro.

Eine andere Straßensanierung in diesem Wohnquartier geht hingegen in die Endphase: Die Stadtwerke haben damit begonnen, Versorgungsleitungen in die Hans-Böckler-Straße zu verlegen. Dort hatte die Stadt 2009 den Kanal erneuert. DLW-Fraktionsvorsitzender Frank Homberg hatte beklagt, dass die Maßnahme ruhen würde. Bürgermeisterin Claudia Panke teilte ihm mit, "dass die Fahrbahn sinnigerweise wiederhergestellt wird, wenn die Stadtwerke ihre Arbeiten abgeschlossen haben".

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