Wülfrath: St. Antonius will Vertrag erfüllen

Herminghausstift: Das alte Krankenhaus wird vermutlich nicht verkauft.

Wülfrath. Am Mittwoch tagt die Gesellschafterversammlung der Herminghausstift gGmbH. Dann soll vor allen Dingen eine Entscheidung getroffen werden, wie es mit dem ehemaligen Krankenhaus-Gebäude weitergehen soll. Montagabend haben sich Vertreter von Rat und Verwaltung mit St.Antonius-Geschäftsführer Michael Kaufmann und Verwaltungsdirektor Wolfgang Peetz getroffen.

Angenähert haben sich die gegenüberstehenden Seiten dabei nach WZ-Informationen nicht. Offenbar ist der schon in trockenen Tüchern gewähnte Verkauf der Immobilie an die Freien Aktiven Schulen Wülfrath (FASW) nicht mehr die erste Option.

St. Antonius drängt - wie Peetz der WZ bestätigte - "jetzt auf die Einhaltung der bestehenden Verträge". An die FASW werde man dann die nötigen Flächen vermieten. "Die Schule kann ihre Schulden in unser Grundbuch eintragen", so der Vorschlag der Kliniken St. Antonius. Diese haben noch 44 Jahre lang einen Erbbaupachtvertrag, "den wir erfüllen wollen".

Mit allen Konsequenzen. Dies solle auch für die vor sechs Jahren beschlossenen Dienstleistungsverträge gelten. Für seelsorgerische und soziale Dienste erhalten Stadt und Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde als Herminghausstift-Gesellschafter 75000 Euro im Jahr. Darüber hinaus sei man bereit, über das Bauland am ehemaligen Krankenhaus zu verhandeln.

Das war eigentlich geplant: Die FASW erwerben für eine Million Euro 10000 Quadratmeter auf dem Areal. St. Antonius mietet sich mit seinem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) ein. Im Umfeld schafft die Stadt Baurecht für Eigenheime. Die FASW ziehen mit Grund- und Realschule ein, errichten eine Turnhalle. Das waren die Pläne.

Dass diese zu scheitern drohen, hat vor allen Dingen damit zu tun, dass das Land NRW an St.Antonius die Stilllegungskosten nicht in der Höhe zahlen will, wie der Krankenhaus-Träger sie geltend macht. 3,5 Millionen Euro soll das Land an Aufwändungen wie Pensionszahlungen und Abfindungen zum Beispiel zahlen. Laut St. Antonius rechnet das Land aber den möglichen Verkaufserlös dagegen.

"Die Schule muss an den Start", sei das Credo von St. Antonius, so Peetz. Dafür wolle man alles tun. Jetzt seien die Gesellschafter am Zug. Unter den Politikern hat das Gespräch mit dem Krankenhaus-Träger gemischte Gefühle ausgelöst. Man fühle sich unter Druck gesetzt, sagt ein Gesprächsteilnehmer. Eine Prognose, wie die Gesellschafterversammlung sich verhalten werde, wagt niemand. Eine Stellungnahme der Stadt gab’s trotz Anfrage am Dienstag nicht.

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