Wülfrath: Mehr als Gesang und Lagerfeuer

Die Pfadfinder luden zum Stammesfest an den Bleiberg ein.

Wülfrath. In der Mitte des Lagerplatzes brennt ein prasselndes Feuer, ringsherum sitzen die St.Georgs-Pfadfinder und halten Stockbrot an langen Hölzern in die Flammen. Noch immer ist der Boden am Bleiberg feucht, doch falls es wieder anfangen sollte zu regnen, bietet das aufgestellte große Zelt Schutz. Das Stammesfest des Stammes Franken war ganz traditionell, genau so stellt man sich die Pfadfinder vor. "Dabei sitzen wir eigentlich nicht immer nur am Feuer und singen", sagt Vorstandsmitglied Holger Schmidt.

Immer wieder hätten die Pfadfinder, die es seit 58 Jahren in Wülfrath gibt, mit diesem Klischee zu kämpfen. "Wenn man in der Schule erzählt, dass man bei den Pfadfindern ist, dann gibt es immer wieder Lacher", sagt Dominik Schneider. Doch ihm ist das egal, denn "die Lager sind einfach der Hammer." Alle zwei Jahre fährt der gesamte Stamm, der momentan 56 Mitglieder hat, in ein mehrwöchiges Sommerlager. Der 17-Jährige bereiste so Schweden, Polen und Dänemark. Mal ging es Wandern, mal Kanu fahren und mal Segeln - Abenteuerurlaub, für den viele andere Menschen einen Haufen Geld bezahlen. In diesen Lagern lernen die Kinder und Jugendlichen Feuer zu machen, Knoten machen und Zelte aufbauen.

Doch die meiste Zeit verbringen die Pfadfinder in den Gruppenstunden, die einmal pro Woche stattfinden. "Da machen wir dann verschiedene Projekte", sagt Holger Schmidt. Zuletzt beteiligte man sich an einer 72-Stunden- Aktion (die WZ berichtete), doch auch ein Solarofen entstand bereits im Rahmen der Gruppenstunden.

Beim Stammesfest kam dieser jedoch nicht zum Einsatz, Würstchen gab es klassisch vom Grill. Wie schnell man von der Atmosphäre am Bleiberg, um den die Wülfrather Pfadfinder von vielen anderen Stämmen beneidet werden, gefangen wird, merkte Dominik Schneider beim vergangenen Fest: "Da habe ich drei Freunde mitgebracht, und zwei sind jetzt auch Pfadfinder."

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