Wülfrath: Ideen für eine neue Innenstadt

Die Verwaltung lädt kommende Woche zu einem ersten Bürgerforum ein.

Wülfrath. Die Wilhelmstraße wird zum Stadtboulevard. Der Krapps Teich ist vom Diek aus direkt erreichbar. Und der Spring ist kein Nadelöhr, sondern eine offene und lichte Verbindung zwischen Heumarkt und Goethe-Passage. Zukunftsmusik? Sicher. Aber die soll ab 2010 in Wülfrath gespielt werden. Einen Eindruck davon gibt es beim Bürgerforum "Aktiv für die Innenstadt", das die Verwaltung am Donnerstag, 21. August, im Rathaus veranstaltet.

Im Mittelpunkt steht das Stadtentwicklungsprogramm (Step), an dem seit Monaten gearbeitet wird. "Es beschreibt konkrete Maßnahmen und geht damit über das Stadium einer Vision heraus", betont Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff. Letztendlich gehe es um eine Konzeption, die in den nächsten zehn bis 15 Jahren umgesetzt werden soll. "Das Programm hat eine solche Reife, dass wir nun die Bürger miteinbeziehen wollen", sagt sie. Es sei wichtig, dass man für den weiteren Verlauf "Akteure und Bürger gewinnt und wir deren Anregungen aufnehmen können".

39 000 Euro hat das Land für den Prozess fürs Stadtentwicklungsprogramm bereitgestellt: Gutachter, Planer und Öffentlichkeitsarbeit werden damit finanziert; auch ein vierfarbiger Flyer, der in diesen Tagen in allen Haushalten für das erste Bürgerforum werben soll. "Im Forum wollen wir auf Postern die Maßnahmen präsentieren und aufzeigen, was in den vergangenen Jahren in Sachen Stadtentwicklung passiert ist", kündigt die Bürgermeisterin an.

Die Bürger sollen mit dem Forum nicht nur informiert werden, sie sollen zur Mitarbeit bewegt werden. "Wir werden nur mit Eigentümern und Mietern Neues und Attraktives schaffen können", sagt Lorenz-Allendorff. Dass die Stadt auf Hausbesitzer in der Innenstadt angewiesen ist, verhehlt Planungsamtsleiterin Christine Singh nicht. Mitmachen sei aber freiwillig, niemand werde verpflichtet. "Aber wir machen das Angebot, zu beraten, zu helfen. Wir können Fördermöglichkeiten für Umbauten beispielsweise aufzeigen", erläutert sie. Am Ende könne es einen Fassadenwettbewerb geben.

Schwerpunkte im Step sind aber die Maßnahmen, die rund um die geplante Goethe-Passage auf dem alten Rathaus-Areal nötig sind, um eine Anbindung zur Fußgängerzone herzustellen. Auch wenn die Politik im Herbst eine Prioritätenliste noch festlegen muss, steht außer Frage, dass die Umgestaltung von Diek und Im Spring ganz oben im Maßnahmenkatalog stehen werden. Der direkte Zugang vom Diek zum Krapps Teich könnte mit Gelder aus dem KonjunkturpaketII finanziert werden. 370000Euro sollen dem Topf entnommen werden.

Eine noch offene Frage, die für alle förderungswürdigen Maßnahmen gilt, formuliert Lorenz-Allendorff selbst: "Wie stemmen wir als Stadt den Eigenanteil mit unserem knappen Haushalt?" Daher müsse die Umsetzung von Projekt zu Projekt neu überlegt werden. Doch bevor die Fraktionen einen Masterplan mit Reihenfolge der Vorhaben festlegen, will man des Bürgers Meinung einholen. "Und das wird auch dann noch einmal geschehen, wenn wir ins Detail gehen", versichert Singh.

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