Wülfrath: Heimatlose Schalker ziehen bei der Awo ein

Der FCW hatte dem Fanclub wegen Eigenbedarfs die „rote Karte“ gezeigt.

Wülfrath. "Das war für uns wie ein Schlag ins Gesicht", sagt Dieter Brocks. Und der Ärger ist dem Vorsitzenden des Schalke-Fanclubs immer noch anzumerken. Die Ursache: Die königsblaue Anhängerschar muss seine Vereinsräume im Sportlerheim Rohdenhaus nach acht Jahren räumen.

Hausherr am alten Ascheplatz in Rohdenhaus ist der 1. FC Wülfrath. Im vergangenen November, so der Pressesprecher des Fanclubs, Uwe Baxmeyer, hatte FCW-Vorsitzender Michael Massenberg den S04-Fans die "rote Karte" gezeigt. "Er meldete Eigenbedarf an. Ab Januar benötige der FCW die Räumlichkeiten", sagt Brocks. Der Fanclub habe das Heim bis dahin zu räumen.

Nach der Fertigstellung der Sportanlage am Erbacher Berg konnten die Schalker den Standort Rohdenhaus nutzen. Als Gegenleistung hielten sie das alte Sportplatzgelände in Ordnung. Am Erbacher Berg mähten sie einige Grünflächen. Darüber hinaus spendeten sie der FCW-Jugendabteilung alljährlich einen vierstelligen Betrag. "Und unsere Freizeitmannschaft haben wir unter die Flagge des FCW gestellt", skizziert Brocks die Verbundenheit mit dem Wülfrather Fußballverein. Umso mehr sei man von der Kündigung überrascht gewesen. Brocks: "Unsere Freizeitmannschaft werden wir wohl auflösen müssen." Den FCW-Nachwuchs wolle man weiter unterstützen.

Hilfe haben die heimatlosen Fußballfans bei Uta Prem gefunden. Die Awo-Geschäftsführerin stellte an der Schulstraße "schnell und unbürokratisch" ein neues Vereinsheim zur Verfügung. "Es ist schon blau und weiß geschmückt", kann Brocks wieder strahlen. Am 18. Januar soll es einen Neujahrsempfang geben.

Im Juni gibt es auf dem Diek zum 20. Geburtstag des Fanclubs ein Familienfest, zu dem die Band "Halber Liter" und Ex-Profi Olaf Thon erwartet werden.

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