Wülfrath: Hat die Hauptschule Zukunft?

Schule: Im Rathaus diskutierten Vertreter der Parteien. Schüler von Wolverothe beteiligten sich.

Wülfrath. Die Zukunft der Hauptschule? Die meisten der Schüler, die am Dienstag die Podiumsdiskussion im Rathaus verfolgten, betrifft dieses Thema bald nicht mehr direkt. Egal war es den Zehntklässlern der Hauptschule Wolverothe aber natürlich nicht. Zumal viele zum ersten Mal einen politischen Schlagabtausch hautnah mitbekamen. Interessant war es, waren sich alle einig. Auch wenn sich einige wunderten, "dass sich nicht mehr gestritten wurde". Denn die Vertreter von CDU, SPD, FDP, Grünen und DLW verfolgten höchst unterschiedliche Standpunkte.

Einigkeit herrschte in einem Punkt: Es muss sich etwas ändern. Zwar ging es um die Hauptschule im Allgemeinen, doch viele der geschilderten Probleme haben auch Auswirkungen auf Wolverothe. Oft war vom schlechten Ruf der Hauptschulen die Rede.

"Darunter leiden auch wir", sagten Eike, Juline und Saskia. Dabei sei die Wülfrather Hauptschule eigentlich gut angesehen, was am Dienstag immer wieder betont wurde. Doch viele Eltern überlegten erst gar nicht, ihren Nachwuchs auf die Hauptschule zu schicken. Kein Einzelfall: In Mettmann gebe es, so Petra Weskott von den Grünen, an einer Hauptschule nur eine fünfte Klasse im kommenden Schuljahr. Wolverothe käme auch nur auf zwei.

Viele Modelle wurden von den Politikern durchgespielt, etwa eine Zusammenlegung von Schulen bis hin zum Zweckverband. Während zum Beispiel Bettina Molitor (SPD) das viergliedrige Schulsystem als "überholt" ansah, setzte sich MdL Marc Ratajczak (CDU) für dessen Beibehaltung ein. Allerdings unter Bedingungen und mehr individueller Förderung. Die wiederum bleibe bei den oft zu großen Klassen auf der Strecke. "Auch wir haben Mathekurse mit 30 Leuten", erzählten drei Schüler.

Es gebe nur zwei Alternativen, stellte Schulleiterin Ulrike Preuß im Anschluss an die Diskussion fest. Entweder man stärke die Hauptschulen, oder man suche nach einem anderen System. Vor Ort setzt Wolverothe auf die Stärkung. "Wir haben so viele Projekte", so Preuß. Im neuen Schuljahr gebe es noch ein weiteres, zweiwöchiges Praktikum für ihre Schüler. "Und zwar nur in Betrieben, die auch ausbilden." Denn gerade die Ausbildungsquoten seien ein Minuspunkt. Über den persönlichen Eindruck sollen die Hauptschüler punkten. "Das ist unser Plus." Auch gegen die Vorurteile.

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