Wülfrath: Eine flexiblere Hausfee für die Sauberkeit

Parkschule: Simona Hermann putzt in der Grundschule. Ihr Arbeitgeber ist der Förderverein. Eltern und Lehrer sind zufrieden.

Wülfrath. "Die Kinder nennen sie Hausfee. Sie ist hier die gute Seele", sagt Schulleiterin Dagmar Hirsch-Neumann. Die Hausfee, das ist Simona Hermann. Sie ist seit Dezember 2006 Reinigungskraft in der Parkschule. Und alle - Schulleiterin, Kollegium und Schüler - sind voll des Lobes für die 32-jährige.

"Vorher hat bei uns ein Reinigungsunternehmen sauber gemacht, das von der Stadt beauftragt wurde", sagt die Schulleiterin. "Doch das Unternehmen hatte einen sehr engen Maßnahmenkatalog." Das hat sich nun geändert: Sabina Hermann hat einen wesentlich umfangreicheren Auftrag und arbeitet auch nach Bedarf. Ihr Tag beginnt um acht Uhr mit der Reinigung der Schultoiletten. Insgesamt sind es elf Klassenräume, die Toiletten, drei Aufenthaltsräume, das Sekretariat und das Lehrerzimmer, die sie sauber halten muss. Und das ist gar nicht so einfach bei so vielen Kindern. "Aber ich habe ein gutes Verhältnis zu den Kindern und den Lehrern. Mit einer Lehrerin übe ich sogar regelmäßig Deutsch", sagt die gebürtige Rumänin.

Die Parkschule war die erste Schule der Stadt, an der die Verantwortung für die Reinigung an den Förderverein übergeben wurde. Mittlerweile hat die Grundschule in Rohdenhaus eine ähnliche Regelung. Und sowohl Schule als auch Schulträger sind sehr zufrieden: "Das ist natürlich eine sehr flexible Lösung, und wir haben bisher nur gute Erfahrungen gemacht", sagt Dietmar Ruda vom Schulverwaltungsamt. "Und hinzu kommt, dass die Stadt so allein an der Parkschule rund 5000 Euro im Jahr spart." Für weitere Schulen sei diese Regelung bisher aber nicht angedacht. "Besonders an den weiterführenden Schulen sind die zu reinigenden Flächen einfach zu groß", so Ruda.

Als sich Schulleiterin Hirsch-Neumann für diese Regelung stark gemacht hat, hatte sie auch einen klaren pädagogischen Anspruch im Sinn: "Frau Hermann ist im Haus, wenn auch die Kinder Unterricht haben. So sehen sie auch mal, wie viel Arbeit das ist. Und dass nicht am nächsten Morgen alles wie von Zauberhand sauber ist", sagt sie. Dass die Schule ihre "gute Seele" gefunden hat, hält sie für eine "glückliche Fügung". Der Sohn von Sabina Hermann war zu der Zeit Schüler der Parkschule. Mittlerweile hat er auf das Gymnasium gewechselt. An der Schule geblieben ist seine Mutter. Und die fühlt sich sehr wohl: "Das ist hier wie eine zweite Familie. Wie ein kleines zu Hause."

Reinigung Die Grundschulen Parkstraße und Rohdenhaus haben eigene Reinigungskräfte. In allen anderen Grundschulen und weiterführenden Schulen der Stadt sorgt das Unternehmen Kleine für die Sauberkeit. Die Reinigungsfirma Kleine ist aber für die Glasreinigung in allen Schulen zuständig. Zudem erledigt es die Grundreinigung in Rohdenhaus.

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