Wülfrath: Ein goldenes Kartoffelfest!

Mehr als 10 000 strömten zur 23. Knollenparty und zum offenen Sonntag in die Innenstadt.

Wülfrath. Wülfrath - eine Städtchen wird zur Feiermeile. Bei goldenem Sonnenschein drängen sich am Sonntag tausende Besucher zum 23. Kartoffelfest der Superlative durch die Innenstadt. Besucherrekord, bestes Wetter, Schnäppchen und neueste Mode beim verkaufsoffenen Sonntag, das kulinarische Angebot überrascht einmal mehr.

"Es sind weit mehr als die erwarteten 10 000 Besucher zum Kartoffelfest gekommen", freut sich Andreas Maul, Vorsitzender von Wülfrath pro, der die zweitägige Veranstaltung moderierte.

"Wir haben in den 23 Jahren kein Kartoffelfest verpasst", sagen Silvia und Jürgen Knop. Stimmungsmacher auf der Bühne Bernd Ex ist das 22. Mal als Entertainer dabei. "Von der kleinen Feier hat sich das Kartoffelfest zu einem großen Event für die ganze Stadt entwickelt", sagt Susi Kröber von WüRG (Wülfrather Rockmusikergemeinschaft), die zum sechsten Mal beim Kartoffelfest vertreten sind.

"Was wir in unserem Wülfrath auf die Beine bringen, schafft keine Großstadt in der Umgebung", sagt Rahime Güngör, Chefin der Boutique Via. Mit dem verkaufsoffenen Sonntag ist sie mehr als zufrieden. Ihre bunt leuchtende Kollektion aus Barcelona bringt auch die zahlreichen Kundinnen zum Strahlen. Im New Corner verkauft Sandra Yesildal viel Mode in der Farbe Petrol, bei Ulrike Schultz, Le Clou, machen Modelle in Fuchsia und und Lila das Rennen.

"Einfach super, das Kartoffelfest", freut sich auch die Wülfratherin Gertrud Gehler, ebenso wie auch das Wuppertaler Ehepaar Gisela und Helmuth Schäfer, die aus dem Fernsehen vom Kartoffelfest erfahren haben.

"Vor 23 Jahren war das noch ein ganze anderes Kartoffelfest", sagt Dieter Brocks, "es ist aber immer noch schön." Der Schalke-Fan, der nach dem 1:0 über Dortmund stolz sein Schalke-Trikot übergezogen hat, liebt Kartoffeln, schwärmt von Salzkartoffeln und Bratkartoffeln mit Spiegelei.

Gerichte um die tolle Knolle stehen im Mittelpunkt des Kartoffelfestes: Erdäpfel in Folie mit Rahm oder der spanischen Mojo-Sauce, natürlich Bratkartoffeln und Reibekuchen, Trüffelkartoffelsuppe mit viel Lauch und Rindfleisch, aber auch die Kartoffelwurst, die Vito Paciello und Steffen Mühle vom Schlemmerparadies Wülfrath anbieten.

Die Kartoffelwurst ist der kleinere Bruder des Saumagens, gefüllt mit Brät, Kartoffeln und Möhren. Natürlich gibt es Berliner Currywurst und Bratwurst. "Das geht immer", sagt ein Händler, vor allem zum Bier, das bei dem super Sommerwetter in Strömen fließt.

Aber auch der edle Fisch von Horst-Wilhelm Wessel (Mettmann) ist gefragt. Lachskabeljau ohne Gräten, Shrimps mit Knoblauchsauce, handfiletierte Matjes - Riesenschlangen bilden sich vor dem Fischstand. "Zur Gourmetmeile 2010 bin ich wieder in Wülfrath", sagt Wessel, der sich mit Frau Beate auf die Waage gesetzt hat und in Kartoffeln aufgewogen wurde: 265 Kilogramm.

"Wer ist der Prominente im Kartoffelsack?" Es dauert eine Weile, bis eine ältere Dame Irena Brass erraten hat. "Es war heiß im Sack. Sie haben mir das Leben gerettet", bedankt sich Irena Brass vom Verein Wunschzettel.

Beim Kartoffelwettschälwettbewerb der Teams hat die Wuppertaler Familie Edelmeier die Nase vorn. Vater Hans schält 4520 Gramm der Kartoffelsorte Belana in drei Minuten - ein neuer Rekord! Kartoffelkönig wird er schließlich auch. Als er um 18 Uhr gekrönt wird, sagt er überwältigt: "Ich bin froh, dass ich es geschafft habe." Wolfgang Peetz war vor etwa 20 Jahren auch mal Kartoffelkönig. "Ich hatte das kleine Küchenmesser von meiner Mutter, leider habe ich es verloren."

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