Wülfrath: Druck auf die Feuerwehr wächst

Ein neuer Brandschutzbedarfsplan soll Lücken schließen. Seit rund zwei Jahren wird am neuen Plan gearbeitet. Ihm sind Zahlen aus dem Jahr 2006 zu Grunde gelegt.

Wülfrath. Das Aus der Werksfeuerwehr von tedrive - allen Mitarbeitern wurde gekündigt - hat auch Konsequenzen für den Brandschutz in ganz Wülfrath. "Die Werksfeuerwehr war Bestandteil des Konzepts", bestätigt Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider auf Nachfrage.

Das führe dazu, "dass wir schneller zu Entscheidungen über die neue Struktur unserer Feuerwehr kommen müssen". Und er macht klar: "Oberstes Ziel muss die Sicherstellung des optimalen Brandschutzes sein." Da sei er sich mit der Bürgermeisterin und der Leitung der Feuerwehr einig.

Seit rund zwei Jahren wird am neuen Brandschutzbedarfsplan gearbeitet. Ihm sind Zahlen aus dem Jahr 2006 zu Grunde gelegt. "Veränderungen werden aber immer aktuell eingearbeitet", versichert Schneider. In diesem Jahr soll das Papier beschlossen werden.

Es soll unter anderem Antworten darauf geben, wie die Wehr schnell zu allen Straßen im Stadtgebiet kommt - und das in ausreichender Kopfzahl. Dass das heute nicht mehr ohne weiteres der Fall ist, musste zuletzt beim Brandeinsatz in Rohdenhaus am Bringmannshaus festgestellt werden. Da sorgte nicht nur die Witterung dafür, dass per Sirene nachalarmiert werden musste.

Schneider weiß, dass für eine Freiwillige Feuerwehr das Entgegenkommen der Firmen wichtig ist, bei ihnen beschäftigte Feuerwehrmänner auch zu Dienstzeiten für Einsätze freizustellen. Es gebe aber immer mehr Unternehmen, die das aus Gründen von Produktionsprozessen nicht tun könnten.

"Die Entscheidung von tedrive, eine Werksfeuerwehr aufzugeben, erhöht natürlich den Druck auf uns, neue Wege zu gehen", so Schneider. Diese würden zurzeit geprüft. Dazu zählt zum Beispiel eine denkbare Kooperation mit der Feuerwehr Velbert.

"Gibt es Möglichkeiten, sich mit der Nachbarstadt zu ergänzen und zu stärken?", skizziert der Ordnungsamtsleiter. Die Feuerwehr hatte zu Beginn des vergangenen Jahres vorgeschlagen, vier hauptamtliche Wehrleute als Gerätewarte einzustellen. "Dann hätte man tagsüber immer ausreichend Personal für die Erstanfahrt", so Schneider.

Die Entscheidung, wie die Wehr aufgestellt wird, soll der Rat in diesem Jahr fällen. "Auch eine zweite Feuerwehrgerätehalle im südlichen Stadtteil bleibt ein Thema."

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