Wülfrath: Die CDU beschwört den Aufbruch

Neujahrsempfang mit rund 180 Gästen in der Stadthalle.

Wülfrath. Frithjof Kuhlmann hat mal wieder ganze Arbeit geleistet. Das große Logo mit den drei Buchstaben erstrahlt beim Neujahrsempfang der CDU im Licht der Scheinwerfer des Bühnenmeisters. Und auch CDU-Vorsitzender Andreas Seidler strahlt und verspricht Aufbruch und Wandel. Bürgermeisterin Claudia Panke strahlt und kritisiert gleichzeitig die Senioren Union. Deren Vorsitzender Jürgen Klein strahlt trotzdem. Und Landtagsabgeordneter Marc Ratajczak strahlt sowieso, denn es ist Wahlkampf.

Es war ein harmonischer Neujahrsempfang - und dies, obwohl das Scheitern der Goethe-Passage die Gespräche bestimmte. Claudia Panke erläuterte den rund 180 Gästen noch einmal die Gründe dafür, dass nun wieder alles bei Null beginnt. "Wir hätten 1,1 Millionen Euro für das Grundstück bekommen und 1,5 Millionen Euro Mehrausgaben gehabt - ein interessanter Deal", sagt sie zynisch und stellt klar: "Die Stadt kann sich nicht mit einem Cent mehr beteiligen."

Ein neues Konzept müsse her, wenn möglich mit Stadthalle. "Ich bin eine emotionale Kämpferin für eine Stadthalle", so Panke. Damit distanzierte sich die Bürgermeisterin von einem Vorstoß der Senioren Union, auf die Halle zu verzichten. CDU-Vorsitzender Seidler nahm es gelassen. Zuvor hatte er in seiner Ansprache für eine neue Diskussionskultur geworben - und erinnerte sich nun an seine guten Vorsätze.

So hofft er, den kommunalen Trend weg von den klassischen Parteien hin zu Bürgerbündnissen, wie etwa der Wülfrath Gruppe, stoppen zu können. "Die Leute sehen dort keinen Fraktionszwang, denken, jeder kann machen was er will, frei nach dem Motto: Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb." Daher will die Partei nun ihr eigenes Profil schärfen und sich stärker mit dem politischen Gegner auseinandersetzen. Wichtig ist Seidler dabei, dass der Prozess konstruktiv verläuft, denn "wir sind Gegner, keine Feinde."

Landtagsabgeordneter Marc Ratajczak versprach, auf eine lange Wahlkampfrede zu verzichten - und zeigte stattdessen ein Wahlkampfvideo. "Es ist wichtig, dass Wülfrath eine liebenswerte, eigenständige Gemeinde bleibt", forderte der 36-Jährige im Anschluss und erntete dafür viel Applaus. Die gute Stimmung wollte gestern niemand kaputt machen.

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