Wülfrath: „Clash“ und die Liebe

Kathedrale: Jazzsinger Clashausen begeistert im ausverkauften Kommunikations-Center.

Wülfrath. Niemand kann die Liebe neu erfinden, aber jeder fragt sich zu jeder Zeit, was das eigentlich ist und versucht sie, so gut es geht, zu thematisieren. Einen besonders klangvollen Versuch unternahmen jetzt der Wülfrather Hansjörg Clashausen und das Greifenberg-Trio in der Kathedrale in Schlupkothen. Zusammen wagten sie einen musikalischen Ausflug unter dem Titel "Swing & Soul of Jazz" - und drehten sich um "das Thema, das Lebensthema schlechthin: die Liebe", wie der Wülfrather, von Fans und Freunden liebevoll "Clash" genannt, anmoderierte.

"Die Liebe ist ein Stoff, den die Natur gewebt und die Fantasie bestickt hat", wusste bereits Voltaire. Allerdings hatte der französische Philosoph bei weitem nicht so schöne Texte und Melodien, um das Thema auszuschmücken, wie beispielsweise die Seele der Swingmusik, Fats Waller. Dessen wunderschönes "Ain’t misbehavin’" bildete nach dem Instrumentalauftakt von Dieter Greifenberg (Piano), Wolfgang Engelbertz (Bass) und Rolf Drese (Schlagzeug) - der im Programm avisierte Pianist Steffen Kemper hatte absagen müssen - gleich das erste melodische Glanzlicht. Fortgesetzt wurde der Liebesreigen mit George Gershwins "It’s wonderful, so marvelous", worin ja quasi das Paradies auf Erden und das große Schweben besungen werden, diese liebesbedingten Glücksgefühle, die Menschen in ungeahnte Höhen aufsteigen lassen.

Ob bei "Love is here to stay" (Gershwin) oder Gerald Marks "Take all of me”, eines der Lieder, in dem das Ende einer Beziehung thematisiert wird und natürlich mit der fehlenden Liebe das Leben gleich nicht mehr lebenswert ist, wenn "Clash” Clashausen seinen Part gesungen hat und nun die Musiker nacheinander ihre Soli hatten, trat er auf der Bühne einen Schritt zur Seite und lauschte ebenso andächtig wie bewundernd seinen Kollegen.

Natürlich wurde all dieses musikalische Tun mit viel Applaus seitens des Publikums bedacht. Weil das so zahlreich erschienen war, mussten übrigens extra weitere Stühle herangeschafft werden.

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