Wülfrath/ Awo: „Keiner ist bei uns allein“

Die Awo feiert den 30. Geburtstag des Bewegungszentrums mit einer offenen Tür.

Wülfrath. "Hier zu sein bedeutet für uns Unterhaltung und Kommunikation. Man hilft sich hier gegenseitig", bekunden Ruth und Fritz Krause. Regelmäßig genießt das Ehepaar die Angebote und die Gemeinschaft der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Am Samstag feierte die Begegnungsstätte an der Schulstraße ihren jährlichen Tag der offenen Tür - und das runde Jubiläum des Senioren-Bewegungs-Zentrums.

"Einmal im Jahr stellen wir die Einrichtung und ihre Mitarbeiter der Öffentlichkeit vor", sagt Uta Prem, die Leiterin der Seniorentagesstätte. "Den Tag der offenen Tür gibt es so schon seit acht, neun Jahren. Dieses Mal sind zum ersten Mal alle Vereine vertreten, die unsere Räume nutzen."

Im großen Saal versammeln sich derweil rund 110 Besucher der Awo zum gemeinschaftlichen Mittagessen. Aus den Lautsprechern kommt leichte Schlagermusik. Eine Etage tiefer wird das Senioren-Bewegungs-Zentrum, bestehend aus vier Kegelbahnen, gebührend gefeiert. "Vor 30 Jahren haben wir die Bahn hier installiert", erläutert Günter Deitermann, der Vorsitzende der Wülfrather Awo. "Bis heute wird sie von Vereinen, aber auch von unseren Besuchern regelmäßig genutzt."

Auch Waltraud und Helmut Lange kommen immer wieder her: "Das Kegeln ist fest eingeplant und sehr wichtig für uns." Für viele ist das Kegeln im Awo-Keller die einzige sportliche Betätigung im Alter. Das bestätigt auch Wolfgang Hasenkamp, Vorsitzender des örtlichen Kegelklubs. "Viele unserer Mitglieder sind über die Awo zu uns gekommen. Außer den freien Spielen finden hier auch unsere Ligaspiele statt."

Und die einzige ligataugliche Bahn Wülfraths lockt zahlreiche Kegler an. "Montags und mittwochs zählen wir an die 70 Besucher auf den Bahnen", sagt Deitermann. "Wir sind wahrscheinlich die einzige Awo mit Kegelbahn."

Auch sonst kann sich die Awo über die Besucherfrequenz nur freuen. 60 bis 80 Gäste kommen pro Wochentag um zu turnen, zum Singen oder einfach zum gemütlichen Beisammensein. "Die Menschen erfahren hier Motivation und Anleitung zum Älterwerden", sagt Deitermann.

Einige Besucher der Arbeiterwohlfahrt haben mit den Mitarbeitern der Begegnungsstätte gar den Mut zur ersten Flugreise aufgebracht. "Für die Menschen ist es Unterhaltung und Freizeit, aber unsere zwölf Mitarbeiter müssen hart dafür arbeiten, dass alles läuft", lobt Deitermann vor allem die zehn Ehrenamtler, die der Awo ihre Kräfte zur Verfügung stellen.

"Um die Kosten zu decken, bieten wir ab 2010 teilweise auch Veranstaltungen am Wochenende an und werden unsere Säle vermehrt an Gesellschaften vermieten." Außerdem soll im nächsten Jahr das Angebot durch eine Demenzabteilung erweitert werden.

"Über ein Konzept müssen wir uns noch beraten, aber neben der Betreuung sind auch Ausflüge mit Patienten und den pflegenden Angehörigen möglich", blickt Heilpädagogin Jutta Späth voraus. Trotzdem schwört Uta Prem auf Altbewährtes: "Wir begleiten die Menschen und bieten ihnen Abwechslung."

Den Schlussakkord setzen letztlich die Awo-Lerchen, der hauseigene Chor, auf die Melodie von "Wochenend und Sonnenschein": "Keiner ist bei uns allein."

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