Wülfrath: 2,2 Tonnen Dreck sind weg

Trotz strömenden Regens kamen am Samstag alle angemeldeten Helfer zum Dreck-weg-Tag, machten gründlich sauber und verschönerten die Stadt mit Blumen.

Wülfrath. In ganz Wülfrath waren sie am Samstagmorgen trotz des Regens unterwegs: Scharen von Menschen in orangenen Warnwesten, die die Straßen entlang zogen, ausgestattet mit Greifzangen und Müllbeuteln, Paletten mit Stiefmütterchen und Primeln unterm Arm. Wo eben noch alte Flaschen, Dosen und Papiere lagen, blüht jetzt ein Stiefmütterchen. Stück für Stück arbeiteten sich die Helfer vor für ein schöneres Wülfrath.

550 Freiwillige packten beim neunten Dreck-Weg-Tag am Samstag tüchtig mit an. Kein einziger, der sich angemeldet hatte, blieb zu Hause. Trotz des kalten Regens, der vom Himmel prasselte, krempelten die Helfer die Ärmel hoch, um die Stadt frühlingsfit zu machen. Kirchen, Schulen, Parteien, Sportvereine, Familien: Zusammen befreiten sie Wülfrath von 2,2 Tonnen Müll. Bereits zum zweiten Mal lief parallel dazu auch die Pflanzaktion. Wegränder, Kreisverkehre, Parkanlagen: Wülfrath blüht auf.

"So viele Helfer hatten wir noch nie. Das ist Rekord. So konnten wir Wülfrath noch gründlicher reinigen, als in den vergangenen Jahren", freute sich Organisatorin Ulrike Eberle über das sichtbare Ergebnis. Auch Mandy(13) und Marcel (10) waren mit ihrer Arbeit zufrieden.

"Es hat sogar Spaß gemacht. Das hätte ich am Anfang gar nicht gedacht. Zehn Säcke mit Müll haben wir gesammelt. Die Erbsensuppe haben wir uns jetzt verdient", sagte Mandy und ließ es sich bei dem anschließenden Fest am Bauhof schmecken.

Dort tauschte man sich über besonders verschmutzte Abschnitte aus und lachte über kuriose Funde. Taucherbrillen, Verkehrsbarken, ganze Plakatstellwände, Jeans oder Unterhosen - "man wundert sich manchmal, was man so alles findet. Wir fragen uns nur, wie derjenige ohne Hose nach Hause gekommen ist", sagte Uwe Baxmeyer vom Schalke-Fanclub lachend.

Unmengen an alten Autoreifen fand das Technische Hilfswerk (THW) am Zwingenberger Weg. Mit Seilen und Helmen gesichert, hangelten sich die Helfer die Hänge herunter und arbeiteten so lange, bis die zwei Rollen Müllsäcke leer waren und sich Autoreifen und anderer Müll auf der Straße türmten.

Nicht ganz so viel wie sonst beförderte das THW diesmal aus dem Krappsteich. Vom Schlauchboot aus suchten die Aktiven den Grund ab. "Wir sind freudig überrascht. Die Leute benutzen den Teich anscheinend nicht mehr als Müllkippe. Im vergangenen Jahr haben wir noch Einkaufwagen und Sofas herausgeholt", erinnerte sich Hartmut Bubser. "Wir haben auch weniger Müll gefunden als in den letzten Jahren. Dem Dosen- und Flaschenpfand sei Dank", freute sich Lothar Hofer (CDU).

Da hatte Ece(3) mehr zu tun. Energisch stieß sie den kleinen Spaten in die Erde. Stiefmütterchen ins Loch und jetzt noch Erde darüber - stolz betrachtete sie ihr Werk. "Wenn man am Ende des Tages sieht, was man geschafft hat, ist das ein schönes Gefühl. Mit dieser Aktion setzt man ein Zeichen und macht anderen Mut, die Stadt sauberzuhalten", so Wolfgang Heinrichs, Pfarrer der freien evangelischen Gemeinde.

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