Witte bekennt sich zu Wülfrath

Drei Millionen Euro investierte jetzt der Automobilteile-Hersteller in den Standort. Eine 500-Tonnen-Presse setzt neue Maßstäbe.

Witte bekennt sich zu Wülfrath
Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Es ist die größte Einzelinvestition in eine Maschine, die es bei Witte Niederberg je gegeben hat. Drei Millionen Euro ließ sich das Unternehmen an der Dieselstraße eine neue 500-Tonnen-Presse kosten, die ab sofort im Wülfrather Werk neue Maßstäbe setzen wird.

Bei der gestrigen offiziellen Inbetriebnahme durfte Bürgermeisterin Claudia Panke den roten Knopf drücken, der das schnaufende Press-Monster in Betrieb setzte. Die Stadtchefin freute das Signal, dass die Witte-Gruppe mit dieser Anschaffung in Richtung Wülfrath schickte. „Das ist ein Bekenntnis zu vielen Arbeitsplätzen“, sagte die Chefin der Stadtverwaltung. Im Wülfrather Werk sind rund 250 Menschen beschäftigt.

„Wir brauchen diese Anlage, weil die Teile, die wir produzieren, immer größer und komplexer werden“, sagte der Witte-Automotive-Geschäftsführer Rainer Gölz. Die Presse stanzt und biegt in nicht dagewesener Größenordnung Autoteile, etwa Teile von Heckklappen-Schlösser, und hat kein Problem damit, bis zu acht Millimeter dickes Metall zu bearbeiten. Zusammengesetzt mit weiteren Kunststoffkomponenten werden die gepressten Teile jedoch nicht in Wülfrath, sondern an anderen Witte-Standorten in Velbert oder im neuen Werk in Tschechien.

„Wir halten den Standort Wülfrath wettbewerbsfähig“, sagt Gölz. Dafür wurde in der Bauzeit zwischen April und September einiges an Aufwand unternommen, damit die Arbeit im Werk normal weiterlaufen konnte. „Wenn wir hier die Produktion unterbrechen, kommt die Branche zum Erliegen“ sagte Rainer Gölz. Witte beliefert so gut wie alle großen Automarken, größter Kunde ist der Volkswagen-Konzern. Auch der berühmte Mercedes-Stern wird von Witte-Niederberg gefertigt. Vor allem aber in Klappen, Türen und Sitzen stecken viele gepresste Teile aus Wülfrath.

Ganz reibungslos lief die Installation der Presse, die vier Meter in den Boden eingelassen wurde und über einen 20 Tonnen schweren Stößel verfügt, nicht. „Wer baut, kann was erleben und hat etwas zu erzählen“, so Witte-Niederberg-Geschäftsführer Burkhard Erkens. Ein Video dokumentierte die Montage der Presse, deren Tisch mit einem Schwertransporter millimetergenau in die Halle manövriert werden musste. Monatelang hatten die Mitarbeiter im Werk unter zusätzlicher Lärmbelästigung zu leiden. Erkens: „Das heißt schon etwas im Presswerk.“

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