Wenn im Kindergarten Ausstand herrscht

Die Einrichtungen Ellenbeek und Wilhelmstraße wurden gestern bestreikt. Notgruppen waren eingerichtet.

Wenn im Kindergarten Ausstand herrscht
Foto: dpa

Es ist ruhig im Kinder- und Familienzentrum Ellenbeek. Die Geräuschkulisse ist nicht mit der eines „normalen“ Tages vergleichbar. Kein Wunder: Während sich hier für gewöhnlich 100 Kinder tummeln, sind es gestern Vormittag gerade einmal 25. Und dass obwohl sogar Kinder aus der Kita Wilhelmstraße betreut werden.

Der Streik der Pädagogen zeigt Wirkung: Beide Kindergärten sind betroffen, in Ellenbeek sind zwei Notgruppen eingerichtet. „Wir haben sehr viele Eltern, die kooperativ sind und sich auf die Situation eingerichtet haben“, erklärt Bettina Preußner, Leitern der Einrichtung. „Wir haben auch zeitnah informiert, so dass viele sich darauf einstellen konnten.“ Eine Selbstverständlichkeit sei es gewesen, Plätze für Alleinerziehende freizuhalten, um die Streikfolgen in Grenzen zu halten.

Neben dem Personal von der Kita Wilhelmstraße sind in Ellenbeek sechs Erzieherinnen dem Streikaufruf gefolgt und zur Kundgebung nach Wuppertal gefahren, zwei weitere nutzten dafür ihren freien Tag.

„Klar, für die Kinder ist die Situation neu. Auf der anderen Seite kennen sie das ein bisschen, weil sich beide Einrichtungen in den Sommerferien wechselweise vertreten“, sagt Preußner. Sie selbst ist in der vergangenen Woche einem Streikaufruf gefolgt und hat an einem Workshop teilgenommen, den Verdi angeboten hatte. Dass sie an diesem Dienstag im Kindergarten bleibt, hat auch praktische Gründe: Am Nachmittag ist ein Termin angesetzt, in dem es um Umbaumaßnahmen geht. Die Einrichtung bekommt einen neuen Fußboden.

Preußner freut sich über die Solidarität, die die Erzieher spüren: „Viele Eltern wünschen uns Glück.“ Sie kann sich noch gut an den letzten großen Streik eines solchen Ausmaßes erinnern: „Das war vor 25 Jahren.“

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