VHS verschiebt Beschluss über den Haushalt

Die Satzung war nicht mehr aktuell, weil die Sonderzahlungen auf sechs Jahre gestreckt werden sollen.

Wülfrath/Mettmann. Das Defizit der Volkshochschule Mettmann-Wülfrath, das sich seit 2004 auf eine Höhe von rund 950 000 Euro aufgetürmt hat, wollen die beiden Städte binnen sechs Jahren durch Sonderumlagen abbauen. Das hat Auswirkung auf den Haushaltsplan 2011, den die VHS-Verbandsversammlung am Montag verabschieden wollte — aber dann nicht tat.

Ursprünglich sollten die Schulden binnen vier Jahren abgestottert werden — wie es die Haushaltssatzung vorsieht. Der neue, zwischen den Städten abgestimmte Weg, der Auswirkungen auf den Ergebnisplan des laufenden Jahres hat, aber auch auf andere Paragraphen der Satzung, war in der somit nicht aktuellen Vorlage nicht zu finden. „Dann müssen wir mal rechnen“, kündigte Bernd Günther, Mettmanns Bürgermeister und Verbandsvorsteher, an. Nicht nur bei Günter Brinkmann (FDP) löste das Erstaunen aus: „Wir können doch nicht eine Zwischenrechnung machen.“ Aus „Gründen der Sorgfalt“ plädierte auch Verbandsversammlungs-Vorsitzender Martin Sträßer (CDU) dafür, den Beschluss um einen Monat zu vertagen.

In die Kritik geriet auch das sogenannte Eigenkapitalaufbaukonzept — eine Art Haushaltsicherungskonzept, das die Versammlung mitbeschließen sollte. „Das ist gar kein Konzept“, beklagte Heidi Hein-Kircher (CDU) zu viel Allgemeinplätze. Sie forderte daher, dass für 2012 konkrete Konsolidierungsmaßnahmen erfolgen müssten. „Bisher hat das Sparen noch nicht weh getan“, sagte auch Sträßer. Um 19 000 Euro seien die Ausgaben reduziert worden, merkte der Kommissarische VHS-Verwaltungschef Alfred Bentlage an. So wurden Mietkosten für die Mettmanner Jugendwerkstatt gestrichen, die aber seit 2009 gar nicht mehr anfallen.

VHS-Leiterin Barbara Lorenz-Allendorff verwahrte sich gegen den Eindruck, die VHS würde Geld verschleudern. Sie kritisierte offen die Politik: „Sie haben die Umlage in den vergangenen Jahren gekürzt. Die VHS hat kein Ausgabeproblem, sondern ein Ertragsproblem.“ Brinkmann konterte: „Die Kürzungen hat die Verwaltung doch vorgeschlagen.“ Lorenz-Allendorff forderte eine bessere Ausstattung. Denn: „Attraktivität braucht einen festen Rahmen. Und wir wollen doch alle eine attraktive VHS.“

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