Velbert: Waschen und polieren für die Kenia-Hilfe

Gut 550 Euro haben die Messdiener mit ihrer Autowasch-Aktion zugunsten von Homa Bay verdient.

Neviges. Akribisch rubbelt Lisa Marie (9) mit dem Schwamm die Insektenreste von der Windschutzscheibe eines VW Golf. Zwei ihrer Freundinnen waschen unterdessen Motorhaube und Kotflügel.

In der Waschhalle des Gerätehauses an der Siebeneicker Straße, in der eine ganze Schar von Kindern und Jugendlichen neben dem VW noch einen Renault Twingo einseift, reinigt sonst die Feuerwehr ihre Fahrzeuge. Jetzt sammeln die Nevigeser Messdiener dort zum zehnten Mal mit ihrer Autowaschaktion Spenden für das Hilfsprojekt im kenianischen Homa Bay.

Mehr als die Hälfte der fast 90 Messdiener ist dieses Mal beteiligt, und bei den hochsommerlichen Temperaturen macht die Spritzerei natürlich besonders viel Spaß. Den trockensten Job hat Patrizia Engel: Sie nimmt die Autschlüssel entgegen, schreibt die zugehörigen Kennzeichen auf und kassiert den Obolus zugunsten des Hilfsprojektes, dessen Höhe die Kunden selbst festlegen.

Die erwachsenen Messdienerleiter fahren die Fahrzeuge danach in die Waschhalle, wo ein halbes Dutzend Kinder pro Wagen mit Shampoo und Schwamm dem Dreck auf dem Blech zuleibe rückt.

Nils Roßdeutscher hat den beliebtesten Posten ergattert: Der 13-Jährige spritzt die Autos mit dem Schlauch ab. Verwendet wird dazu kein Wasser aus der Leitung, sondern aus der feuerwehreigenen Zisterne. Nach gut zehn Minuten werden die Autos zum Abtrocknen hinausgefahren.

"Schichtwechsel!", ruft Messdienerleiterin Thekla Lukannek - auch die klatschnasse Waschhallenmannschaft soll sich abtrocknen, während die nächste Gruppe schon auf ihren Einsatz an Schwamm und Schlauch wartet.

Der mit einem bunten Gewirr von Tüchern und Ledern bestückte Wäscheständer weist den Platz neben dem Übungsturm als Trockenstation aus - kein Wasserfleck soll den Lack trüben. Zum Schluss geht es zur Innenreinigung in die Fahrzeughalle. Wo ansonsten Löschfahrzeug und Schlauchwagen auf ihren Einsatz warten, steht nun ein halbes Dutzend Staubsauger, um Polster, Teppichböden und Fußmatten zu reinigen.

Während Oliver Helbig schon seit Jahren sein Fahrzeug zum Putzen vorbeibringt ("Ich möchte die Messdiener und ihre Aktion unterstützen."), hat Hans Rohles seinen Ford erstmals zu den Ministranten gesteuert. "Erstens ist es für einen guten Zweck, und zweitens nicht so voll wie an der Tankstelle", sagt der Nevigeser.

Die Bilanz: 34 gereinigte Autos sind zwar fast ein Dutzend weniger als im Vorjahr, aber mit mehr als 550 Euro ist die Summe der gesammelten Spenden annähernd genauso hoch wie 2009.

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