Velbert: Marktzentrum - Im nächsten Jahr soll am Forum der Bau beginnen

Laut Bürgermeister Stefan Freitag will der Investor in Kürze seine Planung öffentlich präsentieren.

Velbert. Es ist ein bisschen wie der "Herbst der Wahrheit". Nicht nur in Sachen Finanzen will sich Velbert neu aufstellen - mit einem Doppelhaushalt. Auch das geplante Marktzentrum, das thematisch das Frühjahr geprägt hatte, soll auf dem Weg der Realisierung den entscheidenden Schritt nach vorne machen. Im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung gibt sich Bürgermeister Stefan Freitag zuversichtlich. Noch in diesem Quartal wolle der Investor Pläne öffentlich zeigen.

Seitdem kurz vor der Sommerpause klar war, dass es nicht zu einem Bürgerbegehren kommen würde, "arbeiten wir an mehreren Punkten parallel", sagt Freitag. So werde nicht nur die privatrechtliche Komponente - die Verkaufsverhandlungen mit den Investoren - kontinuierlich voran getrieben, sondern auch die öffentlich-rechtliche. "Schließlich muss es einen Bebauungsplan geben."

Als dritte "Baustelle" im Zusammenhang mit dem Marktzentrum sieht Freitag die Fußgängerzone Friedrichstraße. "Die soll vom neuen Zentrum profitieren." So werde der Haupteingang in Richtung Friedrichstraße liegen. "Aber die Fußgängerzone muss gerade im oberen Bereich auch attraktiver werden", mahnt der Bürgermeister. Mit der Ansiedlung von Jack Wolfskin, der Erweiterung von H&M und Sport Klose seien erste Schritte getan worden. Freitag: "Ganz entscheidend ist aber die Revitalisierung des Hertie-Gebäudes." In diesem Monat, erwartet er, werde man Details über die Zukunft dieser Schlüssel-Immobilie bekannt geben können. Bis dahin werde man nur hinter verschlossenen Türen verhandeln.

An Forum und Europaplatz wird ein reines Shopping-Center entstehen. Weder Kino noch Volkshochschule werden dort einziehen. "Das ist das Ergebnis nach der Diskussion, die mit dem Bürger geführt wurde", sagt Freitag ganz wertneutral. Die Villa Herminghaus stehe bekanntlich nicht mehr zur Disposition, daher falle des Gesamtprojekt etwas kleiner aus.

Der Bürgermeister wertet das positiv, "weil es ein Beispiel dafür ist, dass in Velbert Politik nicht in Hinterzimmern gemacht wird". Wichtig sei nun, dass den Menschen bald etwas gezeigt werden könne. "Wie ist die Optik? Wie wird die Fassade sein? Architektur ist zwar Geschmackssache, aber sie muss schon gefallen." In wenigen Wochen wolle der Investor seine Vorstellungen der Öffentlichkeit präsentieren. Freitag: "Dann kann darüber auch diskutiert werden."

Bis zum Ende dieses Jahres sollen Verhandlungen und Planung zu einem gemeinsamen Ende geführt werden. "Das ist anspruchsvoll, aber wir wollen das erreichen", sagt der Verwaltungschef. Mit 18 bis 24Monaten Bauzeit - Baubeginn soll 2011 sein - muss gerechnet werden. Laut Freitag sind Investitionen von 60 bis 70 Millionen Euro in den Standort Velbert geplant. "Es geht um die Zukunft der Innenstadt. Rund 19.000 Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen."

Dass dies verkraftbar sei, so Freitag, hätten Gutachter bestätigt. Der Bürgermeister: "Wir haben die Potenziale. Wir können Verkaufsabflüsse zurückholen." Zwar könne Velbert nicht mit Essen oder Düsseldorf konkurrieren. "Aber mit Wuppertal halten wir mit und haben die nötige Attraktivität, Käufer aus Wuppertal zu gewinnen."

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