Velbert: Kreativität ohne Grenzen

Vor 20 Jahren wurde die Musikschule zur Musik- und Kunstschule erweitert. Die verschiedensten Bereiche der Bildenden Kunst stehen seither auf dem Lehrplan.

Velbert. Zwischen Musik und Bildender Kunst gibt es eine Vielzahl von Begegnungen und Beeinflussungen. Der Komponist Modest Mussorgski hat mit seiner Klaviersuite "Bilder einer Ausstellung", inspiriert von einer Werkschau seines Freundes Viktor Hartmann, das wohl bekannteste Beispiel dafür geliefert. Musik ist Kunst - und in der Kunst steckt Musik.

Seit zwanzig Jahren werden in Velbert die kulturellen Sparten miteinander verbunden - aus der städtischen Musikschule wurde im Frühjahr 1989 die Musik- und Kunstschule. Mit einer Ausstellung in der Aula an der Kaiserstraße, die noch bis Anfang Januar zu sehen ist, wurde dieses Jubiläum jetzt begangen.

Die Bilder und Gipsplastiken weckten beim Besucher den Gedanken, gleich selbst den Pinsel zu schwingen oder modellierend Hand anzulegen. Kontinuierliche künstlerische Ausbildung in allen Sparten der Bildenden Kunst - das ist das Ziel der verschiedenen Kunstgruppen. So werden neben den klassischen Disziplinen Malen, Zeichnen und plastisches Gestalten auch Siebdruck, Lithographie, Photographie und Computer-Design angeboten.

"Die Kunstgruppen sind für Kinder und Jugendliche eine Ergänzung und Erweiterung des Kunstunterrichts an ihren Schulen und sehr wichtig, damit sie sich selbst verwirklichen und entdecken können", sagt Kunstpädagoge Dieter Sander-Manzek, der die Kunstabteilung seit 1989 aufgebaut hat. Besonderen Wert legt die Musik- und Kunstschule darauf, persönliche und gestalterische Prozesse zu fördern. Auch Erwachsene können im Rahmen des Unterrichts eine ganz individuellen Bildsprache entwickeln.

Unter dem Titel "Kinder zum Olymp" werden zudem kulturpädagogische Projekte mit Schulen initiiert und in den Schulalltag integriert. Zum Jubiläum waren auch Schüler und Schülerinnen der Realschule an der Kastanienallee mit dabei, die seit zwei Jahren von dem Konzept profitieren. In den Ateliers der Kunstschule werden sie an neue Arbeitsweisen herangeführt.

"Ihre eigene Welt schaffen" - so lautete die Aufgabe zu der Ausstellung, der sich die Realschüler mit Hingabe widmeten. Selbst gehämmerte Rahmen in dreidimensionaler Optik steuerte beispielsweise Jessica Wunderlich bei. Ihre Welt ist fröhlich und vor allem pink. "Ich male schon ganz lange. Als sich die Gelegenheit bot, an der Musik- und Kunstschule zusätzlichen Unterricht zu bekommen, war ich sofort dabei. Hier hat man viel Freiraum. Man kann sich verwirklichen", sagte die Realschülerin.

Genau dies ist es, was Dieter Sander-Manzek und seine Kollegin Klaudia Anosike bezwecken: "Im Hinterkopf müssen wir immer die kulturelle Bildung haben - nicht nur die formale." Dieses Bewusstsein hat die Musik- und Kunstschule in zwanzig Jahren bei vielen ihrer Schülerinnen und Schülern geweckt. Theater, Tanz und Film sind längst auch noch dazu gekommen.

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