Velbert: Geschichte - Die älteste Ansicht von Velbert

Das Museum zeigt das restaurierte Bild aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und bietet davon Drucke in einer Sonderauflage an.

Velbert. Ein außergewöhnliches Erinnerungsstück zur Velberter Stadtgeschichte bietet jetzt das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum zum Kauf an: Die älteste bekannte Stadtansicht, die zwischen 1833 und 1843 entstanden ist, wurde in einer limitierten Sonderauflage von 150 Exemplaren gedruckt. In einem Passepartout und mit einem Zertifikat versehen, sind die Drucke ab sofort für 39 Euro im Museum erhältlich.

In der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts war Velbert noch nicht mehr als ein ländliches Straßendorf. Erst mit der Industrialisierung ab 1890 entstand eine richtige Stadt, lösten Fabriken im Stadtgebiet die bis dahin gängige Heimarbeit auf verstreuten Kotten ab.

Und so erscheint "Velbert von der Hardenberger Heide aus gesehen", so der Titel der Ansicht, auf den ersten Blick als romantisches Landschaftsbild. Im Vordergrund ist ein Hirte mit seinen Tieren zu sehen, auf den hügeligen Weiden grasen Kühe, und erst ganz am Horizont und relativ klein erheben sich die Häuser.

Der Maler des Werkes ist anonym, jedoch hat mit großer Wahrscheinlichkeit der Velberter Theologe Friedrich Mohn den Anstoß zu dem Werk gegeben. 1833 schrieb er die "Epistel des grauen Sängers" und kündigte darin an, eine Stadtansicht "für meinen vielgeliebten Bruder Johannes Mohn in der Stadt Velbert" in Auftrag geben zu wollen.

"Daraus und aus der Tatsache, dass die Alte Kirche noch ihr altes Dach hat - das neue bekam sie erst 1847 -, leiten wir die Datierung des Bildes auf den Zehnjahreszeitraum zwischen 1833 und 1843 ab", erklärt Museumsleiter Ulrich Morgenroth.

Das Bild, das wahrscheinlich aus dem Privatbesitz der Familie Mohn stammen dürfte, gehört seit 1928 zum Fundus des Museums. Das Original wurde jetzt mit Mitteln der Stiftung Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum für mehrere tausend Euro aufwendig restauriert, um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Seit dieser Woche wird die Gouache in einer extra dafür reservierten Koje präsentiert. Die Ausstellungsdauer ist allerdings auf zwei Monate begrenzt, um das Bild durch das Tageslicht nicht zu gefährden - danach verschwindet es wieder gut verpackt im Fundus.

Die Drucke wurden von der Firma Scheidsteger gesponsert, so dass der Erlös aus dem Verkauf komplett an die Förderungsgemeinschaft des Schloss- und Beschlägemuseums geht. Bestellt werden können sie unter Telefon 02051/262285 oder per E-Mail an [email protected].

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