Velbert: Das Streusalzlager ist voll

Schon seit Mitte Oktober hält sich der Winterdienst der TBV in Bereitschaft. In dieser Woche könnten die Männer mit dem Gespür für Schnee und Eis erstmals gefordert werden.

Velbert. Der letzte Winter war lang. Er war so lang, so kalt und auch so schneereich, dass viele Gemeinden ihre Streusalzvorräte komplett aufbrauchen mussten. Auf Nachschub konnten sie lange warten, denn die Salzindustrie hatte Lieferengpässe.

Tief "Gundula" soll nun in dieser Woche die Wintersaison 2010/11 eröffnen. Vorhergesagt sind die ersten Schneefälle bis ins Flachland. Und auch in Velbert bereitet man sich auf den Kampf gegen Schnee und Eis vor.

"Der letzte Winter war heftig. Für den kommenden haben wir bereits 1000 Tonnen Streusalz eingelagert", sagt Gerold Schmelter von den Technischen Betrieben (TBV). Schmelter ist Sachgebietsleiter für Entsorgung, Straßenbau und eben den Winterdienst.

Er hofft, dass die TBV mit den 1000 Tonnen einige Zeit auskommen - im Januar musste man vier Wochen auf Nachschub warten. Aber mehr "bunkern" geht nicht: Die Salzhalle auf dem Gelände Am Lindenkamp ist mit dieser Menge voll. Sie reicht auch normalerweise einen Winter lang. 2006 wurden sogar nur 400 Tonnen verbraucht. Die TBV reservieren aber zusätzliche Kontigente, die im Bedarfsfall abgefragt werden.

Überhaupt ist der Winterdienst ein schwer zu kalkulierender Job. "Wir können zwar ein wenig planen, und die Wettervorhersagen für drei bis fünf Tage sind auch zuverlässiger als vor einigen Jahren. Aber so richtig weiß man eben nicht, wann es schneit oder friert", erklärt Schmelter.

Damit die TBV im Notfall eingreifen können, stehen bis zu 100 Mitarbeiter bereit. Acht Einsatzleiter koordinieren die Männer und Frauen, die aus der Straßenreinigung, der Grünanlagenpflege und dem Straßenerhalt für den Dienst im Schnee herangezogen werden können. Dazu zählen übrigens nicht die Mitarbeiter der Müllabfuhr - allein aus hygienischen Gründen muss diese immer einsatzbereit sein.

Apropos Einsatz: "Ohne die ganzen Mitarbeiter, die bei teilweise sehr schlechten Witterungsverhältnissen die Straßen räumen, wären wir aufgeschmissen", so Schmelter. Denn der Winterdienst ist wahrlich keine leichte Arbeit. Für plötzliche Wetterumschwünge haben die Helfer einen 24-stündigen Bereitschaftsdienst. Werden sie angerufen, müssen sie umgehend hinaus in die Kälte und körperlich schwer arbeiten. Die erste Schicht beginnt teilweise schon um halb vier Uhr morgens, damit die Wege für den Berufsverkehr frei sind.

Generell stehen Hauptstraßen ganz oben in der Räumungsliste. "Ich kann zwar nachvollziehen, dass jeder einen freien Weg vor der eigenen Haustür haben möchte. Man zahlt ja Gebühren dafür. Aber wir müssen Prioritäten setzen, von denen möglichst viele Menschen profitieren", bittet Schmelter um Geduld, falls die Straße vor dem Haus einmal nicht so schnell schneefrei sein sollte.

In der Straßenreinigungs- und Winterdienstgebührensatzung kann jeder nachlesen, in welche Kategorie seine bevorzugten Wege gehören, oder ob dort, wie bei Privatstraßen oder anderen Trägern, überhaupt von den TBV geräumt wird. Diese Satzung findet man auf der Internetseite der Technischen Betriebe.

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