Umzug: Kehraus im Krankenhaus St. Elisabeth

Das Haus St. Elisabeth hat Freitag endgültig seine Pforten geschlossen. Die WZ war in den letzten Stunden vor Ort.

Neviges. Ein Möbelwagen steht vor dem Eingang, im Foyer stapeln sich Mobiliar und medizinische Geräte. Umzugshelfer räumen sie in den Lkw, während Mitarbeiter Kartons und Register, Topfblumen und Akten ins Freie schaffen. Kehraus im Nevigeser Krankenhaus, das Freitag seine Pforten geschlossen hat.

Nachdem das Haus aus Sicht der Betreiber wegen erheblichen Sanierungsbedarfs und erforderlicher Umbauten nicht mehr wirtschaftlich zu führen war, kam das Aus schneller als erwartet.

Nun steht Anke Fattroth vom Projektmanagement im Eingang und koordiniert mit 20 Mitarbeitern den Umzug nach Wuppertal ins Petrus-Krankenhaus und in die Klinik St. Josef, die als Zentrum für Orthopädie und Rheumatologie um die Geriatrie erweitert wurde.

Fast acht Wochen wurde der Umzug akribisch vorbereitet sowie ein Ablaufplan mit zwölf „Meilensteinen“ mit wiederum je zehn Unterpunkten aufgestellt: „Das reicht von der Aufteilung des Personals auf andere Standorte bis zum Abschalten von Strom und Wasser“, sagt Fattroth. Zum Beispiel wurde festgelegt, was an Einrichtung und Geräten mitgenommen oder, weil doppelt vorhanden, verkauft wird.

Eine erste Wagenladung wurde bereits am Mittwoch abgeholt, jetzt rollen ein Sonograph und ein Lungenfunktionstester in die Halle und werden in Folie geschlagen. „Pflegekräfte, Ärzte, Labormitarbeiter — alle sind beteiligt, denn die wissen am besten, was womit zu machen ist“, erläutert Fattroth.

Am Morgen ist die Notaufnahme beim Rettungsdienst abgemeldet worden, seit 8 Uhr verlassen die letzten Patienten das Haus. Die Belegung der 90 stationären und zehn teilstationären Betten war bereits im Laufe der Woche auf 20 heruntergefahren worden, neun Patienten sind Freitag noch übrig. „Drei gehen nach St. Josef, einer ins Klinikum Niederberg“, sagt Adelheid May, Geschäftsführerin des Klinikverbundes St. Antonius und St. Josef.

Die übrigen fünf werden nach Hause entlassen, darunter Schwester Luise Dützer. Sie wartet nach acht Tagen stationärer Behandlung in ihrem Zimmer auf Station 2 auf den Transport zum Mutterhaus Bleibergquelle, während in den Nachbarräumen Betten abgezogen und mit anderem Mobiliar Richtung Aufzug geschoben werden.

„Ursprünglich war angedacht worden, den Umzug der Patienten als Übung für DRK oder Feuerwehr durchzuführen“, sagt May. Das hätte sich letztlich nicht gelohnt. Das halbe Dutzend verbliebener Transporte erledigt der hauseigene Fahrdienst.

Die Physiotherapeuten Stephan Krause und Stefanie Lukas bringen das Inventar aus ihren Behandlungsräumen ins Freie. Jürgen Klußmann folgt ihnen. Er war am Morgen als definitiv letzter Nevigeser Patient noch in der Physiotherapie. Für den 65-Jährigen ist der Umzug kein Problem: „Zum Bewegungsbad bin ich ohnehin immer schon nach Wuppertal gefahren.“

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