Über den Dächern von Neviges

Das David-Peters-Haus ist als Wohnanlage mit Innenhof geplant. Die Stadthalle soll bleiben.

Neviges. Wie geht es weiter mit der Nevigeser Innenstadt? Was wird aus dem David-Peters-Haus, was aus dem ehemaligen Rathaus? Und dann die Stadthalle. Gammelt sie weiter vor sich hin? Oder wird endlich Geld in die Hand genommen, um das heruntergekommene einstige Schmuckstück an der Wilhelmstraße zu sanieren?

Es waren heiße Eisen, die am Donnerstagabend bei der zweiten Einwohnerversammlung nach der Premiere zum Hardenberger Schloss auf der Tagesordnung standen. Rund 100 Nevigeser Bürgerinnen und Bürger waren dem Aufruf der Stadtverwaltung gefolgt, um sich die Vorstellungen vom leitenden Stadtplaner Roland Dabrock erläutern zu lassen.

Ebenfalls auf dem Podium: Bürgermeister Stefan Freitag als Moderator und die Fraktionschefs sämtlicher Velberter Parteien. Vorab: Im Großen und Ganzen unterstützen die Politiker die städtischen Vorhaben, die nun - beginnend mit dem Bezirksausschuss am nächsten Mittwoch - in die Fachausschüsse bis zum Rat gehen.

Ehemaliges Rathaus Das rote Backsteingebäude in der Wilhelmstraße 10 soll für eine neue Nutzung hergerichtet werden. Geplant ist, auf den 900 Quadratmetern künftig das kulturpädagogische Zentrum unterzubringen. Das heißt: Volkshochschule und Musik- und Kunstschule unter einem Dach.

Laut Roland Dabrock soll das Gebäude barrierefrei um- und ausgebaut sowie seitlich mit einem Aufzugschacht versehen werden. Was das kostet, vermochte er noch nicht zu sagen. Fest stehe aber, dass die Umbauten in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude von Land und Bund gefördert werden.

David-Peters-Haus Der Stadtverwaltung schwebt ein ehrgeiziges Projekt vor: Durch Abriss, Umbau und Erweiterung könnte auf 5.000 Quadratmetern ein Mehrgenerationenhaus in bester Lage entstehen. Mit seniorengerechten Wohnungen, Dienstleistern wie einer Arztpraxis und einem Café im Erdgeschoss, mit großzügigen Wohnungen in den zwei bis drei Etagen darüber und sogar mit Dachterrassen.

Umfassen würden die hufeisenförmig angelegten Gebäude einen begrünten, multifunktionalen Innenhof. Die Hanglage mache sogar eine Tiefgarage möglich. "Es gibt noch keinen Bebauungsplan", sagte Stadtplaner Dabrock. "Aber wir haben das Ganze potenziellen Investoren schon mal vorgestellt - und sie waren allesamt angetan." Denkmalwürdig ist das David-Peters-Haus übrigens nicht, wie Dabrock auf Nachfrage erklärte - bis auf den Turm der alten Feuerwache.

Stadthalle Auch wenn das Gebäude seit Jahren in einem maroden Zustand ist, sei es sanierungsfähig. "Das haben wir per Gutachten feststellen lassen", sagt Dabrock. 1,5 Millionen Euro würde die Maßnahme verschlingen - aber ohne Ausstattung. Fest stehe, dass die Heizung reif sei, genauso wie die Fenster und der Sanitärbereich.

"Das ganze Ausmaß hängt von der künftigen Nutzung ab." Daher werde in Zusammenarbeit mit den Vereinen ein Nutzungskonzept erstellt. Dabrock: "Nicht zuletzt, um zu gewährleisten, dass die Halle auch genutzt wird." Schließlich müsse sich der finanzielle Aufwand lohnen.

Dass die Stadthalle unbedingt erhalten werden muss, machten auch die Wortmeldungen aus der Versammlung deutlich.

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