SPD-Stadtverband: Böll-Schlereth tritt an

Nach dem Tod Tegtmeiers ist der Posten des Vorsitzenden seit fast einem Jahr vakant. Nun tritt der 32-jährige Ratsherr mit einem Team im März an.

Velbert. Gerno Böll-Schlereth zum Zweiten: Der Ratsherr tritt an, um neuer Vorsitzender des SPD-Stadtverbands zu werden. „Ja, das stimmt“, bestätigte er auf Anfrage der WZ.

Schon im Mai 2010 hatte sich der Langenberger zur Wahl gestellt, war aber in einer Kampfabstimmung gescheitert. Schließlich stellte sich erneut Hinnerk Tegtmeier zur Verfügung.

Bis zu seinem plötzlichen Tod im vergangenen März hatte er die Genossen geführt. Das Amt des Vorsitzenden war seither vakant. In der ersten Reihe der Partei standen die stellvertretenden Vorsitzenden Viola Becker und Bärbel Glaeske.

„Auch Respekt vor der Person Hinnerk Tegtmeiers“, so Böll-Schlereth, sei es gewesen, Vorstandswahlen nicht zu früh anzusetzen. Diese Zeit habe man sich nehmen müssen. Aber auch die denkwürdige Wahlversammlung vom Mai 2010 hatte ihre Spuren hinterlassen.

Böll-Schlereth galt seinerzeit als klarer Favorit, als auf der Sitzung Jan Lichtwitz als Gegenkandidat auftrat. Dieser erhielt 33 Stimmen, Böll-Schlereth 30 — bei sechs ungültigen Stimmen.

Die Versammlung wurde abgebrochen. Böll-Schlereth erklärte später, nicht für den Vorstand zur Verfügung zu stehen. Er sah einen „gespalteten Stadtverband“. Da habe es ein neuer Vorstand schwer. Tegtmeier hatte das Amt dann noch einmal übernommen. . .

Fast zwei Jahre und viele, viele Gespräche später tritt der heute 32-Jährige wieder an. „Die Situation hat sich verändert“, sagt er. Er hat ein Vorstandsteam beisammen, das er den Genossen auf der Versammlung am 17. März präsentieren möchte. „Die Umstände sind ganz anders als beim letzten Mal“, befindet er. Er spüre eine breite Zustimmung.

„Es ist wichtig, dass der Stadtverband wieder voll funktionsfähig wird. Daher ist diese Entwicklung positiv“, begrüßt Fraktionsgeschäftsführer Volker Münchow die Perspektive, dass die SPD Velbert bald wieder einen Vorsitzenden haben könnte.

„Zuletzt hat mehr die Ratsfraktion die Parteiarbeit gemacht. Das ist auf Dauer nicht gut“, sagt er mit Blick auf die Schlagkraft „von Partei und Fraktion“. Er sei zuversichtlich, dass Böll-Schlereth das Vertrauen der Genossen erhalte.

„Wir müssen als Partei auch darauf achten, dass wir die jungen Leute, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, nicht vorher schlachten“, so Münchow.

Als vordringliche Aufgabe sieht Böll-Schlereth „die Notwendigkeit, die SPD fit für die Kommunalwahl zu machen“. Ende 2014 wird der Rat gewählt, 2015 stehen Bürgermeisterwahlen an.

„Dann wollen wir mit einem eigenen Kandidaten oder einer eigenen Kandidatin antreten“, kündigt Böll-Schlereth an. Denn: „Über die Person können wir auch das Profil der SPD schärfen.“

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