Sie bieten ein offenes Ohr für jede Lebenslage

Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge Wuppertal sind unter anderem für Wülfrath zuständig.

Sie bieten ein offenes Ohr für jede Lebenslage
Foto: dpa/Balk

Wülfrath. Es kann jeden Menschen treffen. Plötzlich, mit Wucht oder langsam und schleichend. Ein kleines Problem wächst sich allmählich aus; ein unerwarteter Schicksalsschlag verändert von einem Moment auf den anderen das Leben. Das kann jedem und jeder von uns passieren — was dann? Solche Sorgen, Ereignisse und Verletzungen bringen uns an unsere Grenzen. Mit der Telefonseelsorge, die in Wuppertal ihren Sitz hat, aber auch für Wülfrath, Mettmann und Erkrath zuständig ist, ist es möglich, diese Erfahrungen und Erlebnisse zu besprechen.

Die Seelsorge in Wülfrath sucht nun dringend Mitarbeiter, die sich für den Dienst engagieren. Ein vertrauliches Gespräch, Zeit, die zur Verfügung gestellt wird, helfen oft sofort schon einen ersten Schritt weiter. Wenn es gelingt, das, was bedrückt, in Worte zu fassen, eine Sprache für das Leid und den Kummer zu finden, verlieren die Nöte etwas von ihrem Schrecken. Im Austausch mit einem geschulten Gegenüber entwickeln sich, ohne dass man es gezielt verfolgt hat, erste Perspektiven.

Die Telefonseelsorge mit ihren ausgebildeten Mitarbeitern schafft für ein hilfreiches Gespräch die nötige persönliche Nähe, damit man sich öffnen kann. Zugleich ist die Distanz, „der ganz Fremde“ am Telefon manchmal nötig, um sich jemandem anzuvertrauen. Der Anrufer oder die Anruferin bleibt bei der Telefonseelsorge vollkommen anonym, die Anrufdaten werden nicht übertragen.

Seit 1956 gibt es dieses Angebot in Deutschland, zunächst als Suizidprophylaxe. In den vergangenen 50 Jahren ist die Telefonseelsorge zu einer Organisation herangewachsen, die bundesweit 105 Stellen umfasst. Die Gesprächsthemen betreffen inzwischen alle Facetten des Lebens, und die Beratung geschieht auf allen heutigen technischen Ebenen: per Telefon, per Email, per Chat www.telefonseelsorge.de.

Die 77 Ehrenamtlichen, die in Wuppertal ihren Dienst versehen, wurden dafür in 120 Stunden ausgebildet.

Sie haben sich intensiv mit sich selber auseinandergesetzt und in der Gruppe und im Rollenspiel gelernt, zuzuhören, mit anderen ins Gespräch zu kommen und offen für alle Themen zu sein. Diesem ökumenischen Team anzugehören, ist für die ehrenamtlichen Mitarbeiter eine sehr bereichernde Aufgabe, so dass sie oft über viele, viele Jahre mithelfen. Red

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